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Zeitreise auf vier Pfoten, Band 02

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Nachdem die Zeitreise-Maschine einen ganzen Haufen Tiere aus der Vergangenheit ins Jetzt befördert hat bleibt Curry, Lia und Professor Tempus keine Zeit mehr, zum Verschnaufen: Ihr zweites Zeitreise-Abenteuer führt sie ins London des 12. Jahrhunderts. Das kleine Pony darf auf keinen Fall das Ritterturnier verpassen! Doch das sieht der Schwarze Ritter ganz anders - dem kommt es nämlich sehr gelegen, dass das Pony verschwunden ist ... und das soll es gefälligst auch bleiben!


  • Erscheinungstag: 05.10.2017
  • Seitenanzahl: 128
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505139581

Leseprobe

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Illustrationen
von Fréderic Bertrand

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»Curry, ich kann es immer noch nicht glauben«, sagte Lia und schüttelte den Kopf. »Eben noch streifen wir durch das alte Ägypten – und jetzt sind wir wieder auf unserem gemütlichen Bauernhof.« Sie schaute mich nachdenklich an. »Ich vermisse Nefi schon jetzt.«

Das ägyptische Mädchen Nefertari hatte uns dabei geholfen, der Pharaonin Kleopatra ein Kätzchen zurückzubringen und so eine große Hungersnot zu verhindern.

Lia kraulte mich zwischen den Ohren. Das ist überhaupt das Größte. Außer einem gefüllten Futternapf natürlich.

Ich heiße übrigens Madame Curie, genau wie die berühmte Wissenschaftlerin. Professor Tempus ist nämlich auch ein echter Wissenschaftler und wollte mir unbedingt einen Namen mit Bedeutung geben. Aber eigentlich nennen mich alle einfach nur Curry. Ich bin eine Schäferhund-Mischlingshündin. Meine Lauscher sind ein wenig groß geraten. Aber das macht nichts, große Ohren sind ein Zeichen von Intelligenz. Denkt nur mal an die Elefanten!

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Gerade waren wir also von unserer unglaublichen Reise in der Zeitmaschine des Professors zurückgekehrt.

Zugegeben, so richtig geplant hatten wir die Reise nicht. Doch die Katze und auch die anderen Tiere mussten eben in ihre Zeit zurück, denn sonst geriet die Weltgeschichte aus den Fugen … aber halt, alles der Reihe nach.

Mein Professor Theodorus Tempus hatte nämlich eine richtige Zeitreise-Maschine gebaut! Zwar funktionierte sie noch nicht so ganz, aber der Professor war auf dem besten Weg, sie zum Laufen zu bringen. Eines Abends hatte er vergessen, den Sicherheitshebel umzulegen, und die Maschine machte sich plötzlich selbstständig! Sie hatte Tiere aus allen Jahrhunderten eingesammelt und sie auf unseren kleinen Bauernhof gebracht.

Neben einem herumfliegenden Raben tollten jetzt unter anderem ein Esel, ein weißer Löwe, ein Flamingo, ein Nasenbär und auch ein Schnabeligel auf unserer Wiese herum. Selbst ein Dinosaurierjunges war dabei. Und neben ihm stand ein Pony.

»Komm, Curry«, sagte Lia. »Wir sehen mal nach, wie weit der Professor mit den Reparaturen an seiner Zeitmaschine ist.«

Weil der Professor manchmal etwas zerstreut ist, braucht er natürlich Lias und meine Hilfe. Lia ist die Enkelin des Professors und meine beste Menschenfreundin. Sie kommt jedes Wochenende zu Besuch und war auch bei unserem ersten Zeitabenteuer dabei. Lia verdanke ich übrigens auch meinen Spitznamen!

Wir liefen hinüber zu der kleinen Scheune, in der der Professor an seiner Maschine tüftelte. Sie sah aus wie ein stählerner Turm mit einer runden Mütze auf dem Kopf. Oben ragten Antennen heraus, und sie stand auf Rollen. Im Innern waren Hebel, Regler und blinkende Lampen zu sehen. Wir kletterten durch die offene Luke hinein.

»Zeit-pro-to-koll«, sagte der Professor gerade überdeutlich zum Bordcomputer, doch der tönte nur: »Es ist elf Uhr dreißig.«

»Aber wir brauchen doch die genauen Daten, um die Tiere in die richtige Zeit zurückzubringen«, jammerte der Professor und sackte auf seinem Stuhl zusammen. »Wo hab ich das Protokoll nur hingetan …?«

Oh nein, hatte der Professor etwa das wichtige Protokoll verlegt? Er flehte gerade noch einmal den Bordcomputer an: »Reiseziel und Reisezeit, bitte!«

»Elf Uhr einunddreißig«, sagte die Computerstimme.

»Der versteht ja nur Bahnhof«, meinte Lia und versuchte es mit: »Reiseplan!«

Sogleich gab der Computer ein Schnarren von sich, und dann sagte er: »Achtung, Zeitkomplikation Mittelalter, 1182, London!«

»Was ist denn da schon wieder los?«, brummte Professor Tempus aufgeregt.

Als hätte er auf die Frage gewartet, druckte der Computer einen Zettel aus. Der Professor las die Angaben darauf und schob seine Brille hoch.

»Himmeldonnerwetter!«, stöhnte er. »Hochgefährlich. Die Geschichte gerät ja völlig durcheinander!«

»Na, dann machen wir uns am besten gleich auf den Weg«, schlug Lia vor. »Bereit für ein neues Abenteuer, Curry?«

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Klar war ich bereit. Gleich nach dem Mittagessen, versteht sich. Doch der Professor wollte sofort aufbrechen.

»Wir müssen das Pony zurück in die Burg von Richard Löwenherz bringen«, sagte er. »Weil …«

»Weil?«, fragte Lia neugierig.

»Weil Richard Löwenherz sonst einen Zweikampf im Turnier verliert. Das darf nicht passieren! Er muss gewinnen und später unbedingt König werden.«

»Gut, dann helfen wir jetzt eben einem zukünftigen König auf den Thron. Kinderspiel«, sagte Lia. Doch ihrem Gesicht sah ich an, dass sie das selbst nicht so richtig glaubte.

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Wir tätschelten und schoben es, doch das Pony wollte sich keinen Schritt hin zu unserer Zeitmaschine bewegen. Selbst als Lia ihm nette Worte ins Ohr flüsterte, stand es nur stur da. Die Konstruktion des Professors war ihm wohl seit der Hinreise nicht mehr so recht geheuer und außerdem zu eng.

»Hilft nichts, das Pony muss hinein«, sagte der Professor und lehnte sich erschöpft an die Scheunenwand. Auch Lia war ratlos.

»Wieso braucht Richard Löwenherz überhaupt so ein kleines Pferd?«, fragte sie. »Da rutschen doch seine Füße über den Boden, wenn er sich draufsetzt.«

Der Professor nahm seine Brille ab und putzte sie. Das machte er immer, wenn er grübelte.

»Weiß ich auch nicht«, sagte er schließlich. »Aber die Anweisungen des Bordcomputers sind eindeutig. Das Pony muss zurück zur Burg von Löwenherz, weil es dort dringend gebraucht wird.«

»Verstehe«, sagte Lia. »Jedes Tier ist wichtig und hat seinen Platz in der Weltgeschichte, stimmt’s?«

Der Professor nickte.

Aber wie brachte man das Pony dazu, wieder in die enge Zeitmaschine einzusteigen? Scharf nachdenken, Curry, feuerte ich mich selbst an. Ich konnte es natürlich mit Bellen versuchen, doch dann würde es wahrscheinlich ausschlagen. Und dann fiel es mir ein: Mit Speck fängt man Mäuse … und ein Pony? Mit Zucker natürlich!

Ich lief zum Haus und in die Küche, fischte ein Stück Würfelzucker aus der Schachtel im Regal und … zerkaute es, weil ich gerade einen Riesenappetit darauf hatte. Gut, das war nur zum Üben.

Ich schnappte mir noch ein paar Stücke und schaffte es bis zur Scheune. Und das, obwohl mir das Wasser im Mund zusammenlief. Dann legte ich eine Zucker-Spur bis in die Zeitmaschine, und tatsächlich: Das Pony trabte mir hinterher und kletterte die kleine Leiter hinauf. Der Professor verpasste ihm noch einen letzten Schubs in die Maschine. Dann stiegen auch er und Lia ein.

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Während das Pony die Zuckerstücke mit den Zähnen zerknackte, gab der Professor Zielort und Zieldatum in den Bordcomputer ein und drückte den grünen Startknopf. Die Maschine spuckte weißen Qualm aus, und schon ging es los. Nur das Pony war vom plötzlichen Rütteln und Klappern erschrocken und ließ einen dampfenden Pferdeapfel fallen. Puhh, meine arme Hundenase.

Die Zeitmaschine ratterte und surrte, während sich das automatische Schiebedach der Scheune quietschend öffnete. Dann hüpfte die Maschine mehrmals leicht in die Höhe, bevor sie schließlich ganz abhob und durch die Luke im Scheunendach davonflog. Auf ins mittelalterliche England! Zu den Rittern, Prinzen und Königen! Auf zu Richard Löwenherz! Und hoffentlich zu einem saftigen Braten.

 

Die Wiesen und Wälder vor dem Fenster der Zeitmaschine veränderten sich. Unser Bauernhof verschwand, und eine Weile sahen wir nur lauter Farbstreifen. Dann schwebten wir plötzlich über dem Wasser.

»Das muss der Ärmelkanal sein«, sagte Professor Tempus, der seine Lederkappe und seine Expeditionsbrille aufgesetzt hatte. Nach einem kurzen Blick aus dem Fenster behielt er den Bordcomputer im Auge. Schließlich durfte nichts schiefgehen.

»Koordinaten Themse, Ansiedlung Londinium. Zeitsprung 12. Jahrhundert«, schnarrte die Computerstimme.

»Nicht Londinium, sondern London! Hörst du? London!«, schimpfte der Professor.

»Londinium alter Name der römischen Ansiedlung an der Themse«, beharrte die Computerstimme.

»Was du nicht sagst«, sagte der Professor ungeduldig. »Wir wollen aber nicht in die Antike, sondern ins Mittelalter. Und da hieß die Stadt schon London!«

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