Rendezvous in Tokio
Ich lag auf dem Rücken. Mein Kopf ruhte auf einem schwarzen Satinkissen, das wie ein überdimensionaler Boxhandschuh geformt war. Gemütlich. Angenehm. Und ich war nackt.
Ich lag auf dem Rücken. Mein Kopf ruhte auf einem schwarzen Satinkissen, das wie ein überdimensionaler Boxhandschuh geformt war. Gemütlich. Angenehm. Und ich war nackt.
Ich lag auf dem Rücken. Mein Kopf ruhte auf einem schwarzen Satinkissen, das wie ein überdimensionaler Boxhandschuh geformt war. Gemütlich. Angenehm. Und ich war nackt. Ich atmete tief durch und ließ die Luft langsam entweichen, spreizte zugleich meine Beine und zeigte ihm die zarten Lippen meiner Pussy, die heiß und feucht waren.
„Let’s get ready to rrrrrrrrrrrumble …“, sagte ich und rollte das R wie ein Ringsprecher.
Der nackte Mann, der mich beobachtete, grinste. Dann gesellte er sich zu mir und stieg ins Bett, das quadratisch war wie ein Boxring mit den dazugehörigen Pfosten. Ich griff hinter mich in die goldenen Seile, die das Bett umgaben. Erwartungsvoll öffnete ich meine Lippen und gab mich ganz seinen geübten Händen hin.
Sie waren plötzlich überall. Er streichelte und liebkoste mich, seine Hände glitten über meine Oberschenkel, dann löste er vorsichtig den Knoten im dünnen Seidengürtel, der meinen kurzen, roten Kimono zusammenhielt. Mein Bauch zog sich zusammen, und meine straffen Muskeln spannten sich an. Ich zog an den goldenen Seilen. In mir kribbelte es, ich hungerte nach seiner Berührung und zerrte heftiger. Er spürte mein Verlangen und rieb seine Hände an meinen harten Nippeln, sandte mich in schwindelnde Höhen. Irgendwohin und nirgendwohin. Ich liebte dieses Gefühl. Ich wollte mehr davon.
„Bereit für die nächste Runde?“, flüsterte er, ohne seine Hände von meinem Körper zu lösen.
„Ja … ja!“, schrie ich auf.
Er küsste mich, liebkoste mich und massierte meinen Körper. Es war nur der Anfang unseres Spiels. Ein Spiel, das meine Welt erschütterte und mich in neue Höhen sandte. Er schenkte mir neue Blickwinkel, Geräusche und Gerüche. Nicht zu vergessen: Es gab großartigen Sex.
Man nannte es das Lovehotel.
Ich erfuhr von der Intimität und dem Reiz des Lovehotels auf einer längeren Geschäftsreise nach Japan. Es war der typische „Kann der Nikkei noch höher steigen“-Tag, den alle Amerikaner, die im Land der aufgehenden Sonne arbeiten, nur allzu gut kennen. Nach einem langen Vormittag, an dem der Yen neue Höhen erklomm und der Dollar neue Tiefen auslotete, schlug Steve vor, mittags gemeinsam essen zu gehen. Er war ein groß gewachsener, markant aussehender amerikanischer Kollege, dem ich an meinem ersten Tag in Tokio begegnet war.
Warum nicht? Ich brauchte eine Pause. Es war nicht alles Gold, wenn man für eine große Werbeagentur arbeitete. Meine Aufgabe war, mich um die Talente für japanische Werbespots zu kümmern. Hast du Lost in Translation gesehen? Dann weißt du, was ich meine. Ich war eine Mischung aus dem Schauspieler, den man im amerikanischen Fernsehen nicht mal tot in seiner Unterwäsche zeigen würde, und dem japanischen Regisseur, der eine Erektion bekam, sobald man ein blondes Mädchen zu ihm schickte.
Wo wir schon von Erektionen sprechen …
Ich bemerkte, wie Steve meinen Hintern betrachtete. Er glaubte wohl, ich würde ihn nicht beobachten. Der Mann hatte ein paar hübsche Muskeln, die meinen Sexometer höher steigen ließen als den Nikkei-Index. Hier war ein Mann, der genau wusste, dass Frauen ihn bewunderten. Er verstand nur zu gut, warum die pure Lust in meinen Augen funkelte. Ich hieß ihn willkommen, erhob ihn zum Lustobjekt meiner Fantasien, und irgendwann streifte er meine Brüste – rein zufällig, natürlich! – und murmelte „entschuldige“. Mein Körper sehnte sich nach ihm, war hungrig und meine Muschi nass. Sie flehte um Erfüllung.
Arm in Arm gingen wir zum Lunch und ließen das Büro hinter uns. Es war ein schwieriger Morgen gewesen: Der japanische Regisseur war genervt, weil man ihn nicht über eine Änderung des Drehplans informiert hatte, die ich hatte vornehmen müssen, um der Bitte des wichtigsten Schauspielers nachzukommen, der zum Tiefseefischen nach Thailand fliegen wollte. Sein langes, glattes, schwarzes Haar flog ihm ums Gesicht, und seine Augen blitzten wütend hinter den dunklen Brillengläsern, während er sich eine Stunde lang über diesen Missstand ausließ und die junge Sekretärin ängstigte, die für mich arbeitete.
Dann kam Steve und beruhigte ihn. Er gab mir Hinweise, wie ich mit ihm umgehen sollte. Er stand dicht neben mir, und sein heißer Atem auf meinem Hals ließ mich lustvoll erbeben. Das Zittern setzte sich bis in meine pink lackierten Zehen fort. Er erklärte mir, dass der Regisseur sich so verhielt, um das Gesicht zu wahren. Es war vergleichbar mit den japanischen Angestellten des Büros, die wie aufgescheuchte Hühner herumliefen und immer in Eile waren, auch wenn es dafür keinen Grund gab. Sie machten den Anschein, alles sei eilig, weil das eine wichtige Tradition in einem japanischen Büro war, erklärte er mir.