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Die Einhörner vom Blütenwald, Band 04

hier erhältlich:

Ein neues Abenteuer im Blütenwald wartet auf Cora, Lei und Isabelle. Eichhörnchen Lulu organisiert einen Talentwettbewerb. Die drei Freundinnen sind begeistert und wollen unbedingt bei den Vorbereitungen helfen. Doch irgendetwas stimmt nicht mit Lulu. Sie vermisst ihre Freundin Sophie so sehr, dass es ihre ganze Freude an der Show trübt. Können die Einhörner helfen?
Die neue sternenglitzernde Einhorn-Serie für Mädchen ab 6 Jahren mit zuckersüßen Illustrationen


  • Erscheinungstag: 01.03.2018
  • Seitenanzahl: 128
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505140716

Leseprobe

 

 

 

 

Für Wolfram und Janka – meine wunderbaren deutschen Eltern.

Mein Dank gilt auch Lina von Lowenkraft für die außerordentlich hilfreichen Hinweise und Vorschläge.

Kapitel 1

Ein letztes Abenteuer

»Unglaublich, heute ist schon unser letzter Urlaubstag«, sagte Lei. »Und dann muss ich bis nächsten Sommer warten, um euch beide wiederzusehen!«

Mit Tränen in ihren braunen Augen verschwand sie im Zelt.

Cora nickte und folgte ihr, dann legte sie einen Arm um ihre amerikanische Cousine. »Das nervt am allermeisten!«

»Aber wir können ja telefonieren und chatten«, erinnerte Isabelle die anderen. Sie war bereits im Zelt gewesen und schrieb gerade in ihr Tagebuch. »Zum Glück, mit wem soll ich sonst über den Blütenwald reden? Das glaubt mir doch niemand.«

Die drei Cousinen verbrachten jedes Jahr im Sommer ein paar wundervolle Wochen miteinander, aber dieses Mal war ihr gemeinsamer Urlaub besonders aufregend gewesen. An ihrem ersten Tag auf dem Campingplatz Hügel der Wünsche hatten sie Hufabdrücke in einer nahe gelegenen Höhle entdeckt. Als sie sich hineingestellt hatten, waren sie in einer wunderschönen Landschaft mit dem Namen Blütenwald gelandet. Und es kam noch besser: Dort waren sie keine Mädchen mehr, sondern Einhörner!

»Da hast du natürlich recht«, sagte Lei lächelnd. »Auch wenn es nicht ganz so leicht wird, miteinander zu sprechen, sobald wir alle wieder zu Hause sind. Aber wir werden sicher einen Weg finden.«

Lei lebte in San Francisco, Cora in Australien und Isabelle in England. Wegen der Zeitverschiebung war es schwer, einen Termin zu finden, zu dem alle wach waren und telefonieren konnten. In den Ferien war das natürlich einfacher.

»Wo seid ihr denn?«, hörten sie die Stimme von Coras Mutter. »Kommt schon, es ist doch unser letzter gemeinsamer Abend!«

Cora machte ein langes Gesicht. »Oh nein«, flüsterte sie. »Jetzt schaffen wir es nicht mehr zur Höhle.«

»Vielleicht können wir uns heimlich verdrücken, bevor uns jemand entdeckt?«, schlug Isabelle vor. »Die Zeit steht schließlich still, wenn wir im Blütenwald sind. Wir wären also nur so lange weg, wie wir für den Weg zur Höhle und wieder zurück brauchen.«

Lei spähte aus dem Zelt und drehte sich dann wieder zu ihren Cousinen um. Sie schüttelte den Kopf, wodurch die pinkfarbenen Strähnen unter ihren langen braunen Haaren zum Vorschein kamen. »Alle sind da draußen. Sogar meine Schwester!«

»Kommt schon. Was macht ihr denn da im Zelt?«, fragte Leis Mutter.

»Äh … wir, also … wir unterhalten uns nur. Wir kommen schon«, antwortete Lei und flüsterte Isabelle und Cora zu: »Dann müssen wir eben später probieren, uns aus dem Staub zu machen.«

Sie kletterte aus dem Zelt, schlüpfte in ihre rosa Ballerinas und schlenderte langsam auf die Eltern zu. Isabelle und Cora folgten ihr schnell.

Die Erwachsenen saßen im Kreis auf ihren Campingstühlen und unterhielten sich angeregt. Auch Leis ältere Schwester Ying hatte auf einem Campingstuhl Platz genommen, trug jedoch wie immer ihre Kopfhörer und hatte die Augen geschlossen. Ihre pinkfarbenen Haare bewegten sich im Takt der Musik.

»Was habt ihr vor?«, fragte Isabelle und rückte die eulenförmige Spange in ihren rot gelockten Haaren zurecht.

Ihre Mutter drehte sich um und lächelte. »Ein Lagerfeuer!« Sie hielt eine Packung Marshmallows hoch. »Wir hatten zwar schon einen Nachtisch, aber zu einem richtigen Lagerfeuer gehören nun mal auch ein paar hiervon!«

»Vielleicht müssen wir sie allerdings so essen, wenn ich nicht endlich das Feuer anbekomme«, stöhnte Coras Vater. Er richtete sich kurz auf, beugte sich dann erneut über die Feuerstelle und stocherte mit einer Grillzange darin herum.

»Was ist denn los, Papa?«, fragte Cora und zog die dicke Strickjacke fester um sich. Die Sonne ging gerade unter und färbte den Himmel wunderschön rosarot, während es auf dem Campingplatz langsam kühl wurde.

Er seufzte und sah zu dem Holzhaufen hinüber. »Es will einfach nicht richtig angehen. Ich glaube, wir brauchen noch mehr Reisig.«

»Wir suchen danach!«, rief Lei ein wenig zu laut.

Alle Erwachsenen drehten sich zu ihr um.

»Na, du scheinst ja richtig heiß darauf zu sein«, sagte Leis Vater. »Weißt du denn, wo es welches gibt?«

Lei nickte hektisch. »Ja, das wissen wir, nicht wahr? Unten in der Nähe des Sees stehen ein paar gut geeignete Bäume.«

»Das stimmt«, bestätigte Cora, die Leis Plan durchschaut hatte. »Dort finden wir sicher jede Menge kleiner Äste.«

Isabelle sah sich um und entdeckte einen leeren Picknickkorb. »Hierin können wir sie sammeln«, sagte sie und schwang ihn hin und her.

»Also gut«, erwiderte Isabelles Mutter, um deren grüne Augen sich Lachfältchen bildeten.

»Aber bleibt nicht zu lange weg, es wird gleich dunkel«, fügte Coras Mutter hinzu.

Cora nickte und strich sich ein paar blonde Haare hinter die Ohren. »Keine Sorge, es wird nicht lange dauern.«

Die drei Cousinen drehten sich um, hakten sich unter und liefen gemeinsam den Hügel hinab auf den See zu. Der Picknickkorb schaukelte wie ein riesiger Armreif an Isabelles Handgelenk.

»Den Baumwipfeln sei Dank!«, sagte Lei. Diese Redewendung hatte sie sich von ihren Tierfreunden im Blütenwald abgeguckt. »So können wir doch noch ein letztes Mal zurück in den Blütenwald!«

Bei dem Gedanken an die freundlichen Waldbewohner und die wunderschöne Landschaft kribbelte Coras ganzer Körper voller Vorfreude. Sie fragte sich, was wohl heute alles passieren würde und welche Jahreszeit wohl gerade im Blütenwald sein mochte. Obwohl es in ihrer Welt immer noch Sommer war, konnte es dort ganz anders sein. Beim letzten Besuch war es furchtbar heiß gewesen und kurz zuvor noch Winter.

Isabelle biss sich auf die Lippen: »Ich kann kaum glauben, dass es das letzte Mal ist. Wir lernen doch gerade erst alle richtig kennen.«

Auch Coras Vorfreude verflog beim Gedanken daran, dass es ihr letzter Besuch im Blütenwald sein würde. Zu Beginn ihrer Ferien hatte sie noch nicht einmal an Zauberei geglaubt, und nun konnte sie gar nicht genug davon bekommen.

Cora merkte, wie sich ihre Augen mit warmen Tränen füllten, und blinzelte wütend, um sie zu vertreiben.

Die Mädchen erreichten das Ufer und hüpften über den Sand. Der kleine See lag ruhig und friedlich vor ihnen, auf der dunklen Wasseroberfläche spiegelten sich Bäume und Hügel.

Lei musste an ihren ersten Besuch im Blütenwald denken, als sie sich mit dem Blick in eine Pfütze vergewissert hatten, dass sie Einhörner waren. Nur zu gerne wäre sie in der Zeit zurückgereist, um all ihre Abenteuer erneut zu durchleben.

Isabelle bemerkte die bedrückten Gesichter ihrer Cousinen. »Seid doch nicht traurig. Lasst es uns genießen! Und wer weiß, vielleicht kommen wir ja eines Tages zurück.«

Cora musste über ihre Cousine schmunzeln. Sie sah immer auch die gute Seite. Hoffentlich hatte sie recht. Aber zumindest wollte sie sich an ihren Ratschlag halten: Den letzten Besuch im Blütenwald sollten sie wirklich genießen!

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