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Body Check

Als Buch hier erhältlich:

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Sie bringen das Eis zum Schmelzen

Hayden Houston hat für eine Nacht genug davon, das nette Mädchen von nebenan zu sein. Sie beschließt daher, in einer Bar ein One-Night-Stand zu suchen. Es dauert nicht lange und sie trifft auf Brody Croft, einen Eishockeyspieler. Hayden, die in ihrer Kindheit von ihrem Eishockeytrainer-Vater von Eisbahn zu Eisbahn geschleift wurde hat genug von dem Sport und den Spielern. Sie sehnt sich nach Stabilität. Und sie ist entschlossen, diese zu bekommen – nach diesem einen One-Night-Stand, den sie so schnell wie möglich hinter sich lassen möchte. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, dass Brody eine andere Idee hat ...

Eine spicy Eishockey-Romance von der Queen der Sportsromances. Für alle die Hannah Grace und Liz Tomforde lieben.


  • Erscheinungstag: 15.04.2025
  • Seitenanzahl: 336
  • ISBN/Artikelnummer: 9783749908288
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Elle Kennedy

Body
Check

Es wird heiß auf dem Eis

Roman

Aus dem amerikanischen Englisch von
Anita Sprungk

HarperCollins

Anmerkung der Autorin

Dieses Buch habe ich in meinen frühen Zwanzigern geschrieben, und eines könnt ihr mir glauben: Ich habe mich noch nie so gefreut wie an dem Tag, als meine Lektorin mich anrief und mir mitteilte, ihr Verlag wolle mein Buch herausbringen.

Es jetzt – fast zwanzig Jahre später – noch einmal zu lesen war für mich eine surreale Erfahrung. Als Autorin verfeinere ich meine Schreibkunst jeden einzelnen Tag. Es kommt vor, dass ich ein Buch zur Hand nehme, das ich ein Jahr zuvor geschrieben habe, und denke: Um Himmels willen, heute würde ich das alles ganz anders und viel besser schreiben. Nun stellt euch vor, was das erst bei einem Werk bedeutet, das vor zwanzig Jahren entstanden ist. Was Body Check jedoch zu etwas ganz Besonderem macht, ist die Tatsache, dass es mein allererster zeitgenössischer Liebesroman war – und obendrein mein erster Liebesroman, der sich um Eishockey dreht.

Wenn ihr andere Bücher von mir gelesen habt, wisst ihr, dass eine meiner meistverkauften Buchreihen in der College-Eishockeywelt spielt. Ich schwärme für Sports Romance und bin überglücklich, dass es in meinem ersten als Buch veröffentlichten Liebesroman um Eishockey geht.

Dass ich darum gebeten wurde, ein Buch zu überarbeiten, das schon vor so langer Zeit herauskam, war eine angenehme Überraschung und unglaublich verlockend, aber auch eine Herausforderung, der ich mich mit Freuden gestellt habe. Die beiden Hauptfiguren Hayden und Brody werden immer einen besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen, und ich bin dankbar, die Gelegenheit erhalten zu haben, in Erinnerungen zu schwelgen. Ich hoffe, euch gefällt diese modernisierte und erweiterte Fassung von Body Check.

Viel Spaß beim Lesen!

Elle

1. Kapitel

»Ich muss dringend mal wieder flachgelegt werden«, sagte Hayden Houston seufzend, griff nach dem Glas auf der glatten Mahagonitischplatte und trank einen Schluck Rotwein. Die leicht herbe Flüssigkeit löschte ihren Durst, konnte aber absolut nichts gegen ihren Frust ausrichten.

Auch die Fotos, die von den Wänden der Ice House Bar auf sie herabstarrten, waren nicht hilfreich. Actionaufnahmen von Eishockeyspielern mitten im Schlag, eingerahmte Anfängerkarten, Mannschaftsfotos von den Chicago Warriors – ihr kam es so vor, als würde dieser Sport sie überallhin verfolgen. Sicher, sie war die Tochter des Teameigners, aber wenigstens manchmal fände sie es nett, sich mit etwas anderem als Eishockey befassen zu können.

Mit Sex zum Beispiel.

Ihr gegenüber saß Darcy White und grinste sie an. »Wir sehen uns seit zwei Jahren zum ersten Mal wieder und mehr hast du nicht zu sagen? Komm schon, Professor, keine Anekdoten aus deinem Leben in Berkeley? Keine erkenntnisreichen Vorträge über den Impressionismus?«

»Meine erkenntnisreichen Vorträge behalte ich meinen Studierenden vor. Und was Anekdoten angeht, keine davon hat mit Sex zu tun, also verschwenden wir damit keine Zeit.«

Hayden strich sich mit der Hand durchs Haar und stellte fest, dass vom Ergebnis ihrer Bemühungen, ein bisschen Schwung in ihre Frisur zu bringen, bereits jetzt nichts mehr übrig war. Volumenschaum? Klar doch. Offenbar konnte nichts ihr absolut glattes braunes Haar dazu überreden, anders auszusehen als eben absolut glatt.

»Na schön«, sagte Darcy. »Warum denkst du an Sex?«

»Weil ich keinen habe.«

Darcy nippte an ihrem Wein. »Datest du nicht einen Kerl in Kalifornien? Dan? Drake?«

»Doug«, korrigierte Hayden.

»Und wie lange seid ihr schon zusammen?«

»Zwei Monate.«

»Und ihr habt immer noch keinen Sex?«

»Nein.«

»Du machst Witze, oder? Hat er etwa keinen Bock?« Darcy schwieg einen Moment nachdenklich. »Oder kriegt er einfach keinen hoch?«

»Oh, doch. Er möchte nur – ich zitiere –, dass wir einander gründlich kennenlernen, bevor wir gemeinsam die Brücke zur Intimität überschreiten.«

Ihre Freundin brüllte vor Lachen. »Die Brücke zur Intimität? Girl, er klingt, als wäre er ein Loser. Servier ihn ab. Sofort. Bevor er wieder anfängt, von dieser Brücke zu quatschen.«

»Wir nehmen uns gerade eh eine Auszeit«, gab Hayden zu.

»Nach zwei Monaten?«

»Ja. Bevor ich abgereist bin, hab ich ihm gesagt, dass ich ein bisschen Abstand brauche.«

»Abstand? Soso. Ich glaube, was du wirklich brauchst, ist ein neuer Freund.«

Großer Gott, das war das Letzte, was Hayden wollte. Wieder die Angel auswerfen und darauf hoffen, dass jemand anbiss? Nein danke. Nach drei gescheiterten Beziehungen in fünf Jahren hatte sie beschlossen, sich nicht länger in Bad Boys zu verlieben, sondern sich auf die Guten zu konzentrieren. Und Doug Lloyd gehörte definitiv zu den Guten. Er hielt Renaissance-Vorlesungen in Berkeley, war intelligent und geistreich und wertschätzte Liebe und Hingabe genauso sehr wie sie. Da sie mit einem alleinstehenden Vater aufgewachsen war, hatte Hayden sich schon immer nichts weiter als einen Partner gewünscht, mit dem sie eine Familie gründen und zusammen alt werden konnte.

Sie war noch ein Baby gewesen, als ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Danach hatte ihr Vater die Hoffnung aufgegeben, wieder Liebe zu finden, und beschlossen, sich stattdessen auf seine Karriere als Eishockeycoach zu konzentrieren – über zwanzig Jahre lang. Vor drei Jahren hatte er schließlich doch noch mal geheiratet, aber sie vermutete, dass ihn eher die Einsamkeit als die Liebe dazu getrieben hatte. Warum sonst hätte er der Frau, die er zu der Zeit datete, schon nach vier Monaten einen Antrag machen sollen? Noch dazu einer Frau, die neunundzwanzig Jahre jünger war als er. Einer Frau, von der er sich gerade scheiden lassen wollte.

Tja, sie hatte nicht vor, dem Beispiel ihres Vaters zu folgen. Sie dachte gar nicht daran, Jahrzehnte allein zu leben und sich dann in eine Ehe mit jemandem zu stürzen, der gar nicht zu ihr passte.

Doug teilte ihre Einstellung. Er war durch und durch ein Traditionalist, glaubte fest daran, dass die Ehe wertgeschätzt und nicht überstürzt eingegangen werden sollte. Außerdem hatte er einen derart muskulösen Körper, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Er hatte sogar zugelassen, dass sie ihn berührte … ein einziges Mal. Damals hatten sie sich auf der Couch ihres Wohnzimmers in ihrem Reihenhaus in San Francisco geküsst, und sie hatte ihre Hände unter den Stoff seines Hemdes geschoben. Während sie mit den Fingerspitzen über seine muskulöse Brust strich, hatte sie gemurmelt: »Lass uns das im Schlafzimmer fortsetzen.«

Das war der Moment gewesen, in dem er die Bombe platzen ließ: Intim zu werden kam nicht infrage. Er versicherte ihr, dass er sich unglaublich zu ihr hingezogen fühle, aber davon überzeugt sei, Sex solle genau wie die Ehe nicht übereilt angegangen werden. Er wolle, dass das erste Mal etwas Besonderes werde.

Und kein bisschen leidenschaftliche Zärtlichkeit konnte ihn dazu bringen, von seinen ritterlichen Vorstellungen abzurücken.

Genau darin lag das Problem: Doug war einfach zu nett. Zuerst hatte sie seine Ansichten über Sex als außerordentlich lieb und liebenswert empfunden. Aber zwei Monate Enthaltsamkeit – nachdem sie zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens schon acht Monate keinen Sex mehr gehabt hatte – hatten bei ihr zu extremer sexueller Frustration geführt.

Dass Doug ein Gentleman war, fand sie toll, aber … verdammt. Manchmal brauchte ein Mädchen einfach einen Kerl, der nicht lieb und sanft war.

»Im Ernst, dieser Damian scheint mir echt ein Lappen zu sein«, sagte Darcy und riss sie damit aus den Gedanken.

»Doug.«

»Egal«, erwiderte Darcy abschätzig und warf sich ihr langes rotes Haar über die Schulter. »Scheiß auf Intimität. Wenn Dustin keinen Sex mit dir hat, such dir jemanden, der dazu bereit ist.«

»Glaub mir, ich bin kurz davor.«

Mehr als nur kurz davor, um ehrlich zu sein. Die nächsten paar Monate versprachen die reinste Hölle zu werden. Nach dem Semester war sie nach Hause gekommen, um ihrem Vater bei seiner schmutzigen Scheidung zur Seite zu stehen, wie sich das für eine gute Tochter gehörte, aber deswegen musste ihr die Situation ja nicht gefallen.

»Bist du zur Nymphomanin geworden, seitdem du die Stadt verlassen hast?«, wollte Darcy wissen.

»Nein, ich stehe nur total unter Stress und muss dringend mal abschalten. Kannst du mir das verdenken?«

»Nicht wirklich. Die böse Stiefmutter wirft nur so mit vergifteten Äpfeln um sich, hmm?«

»Du hast die Morgenzeitung also auch gesehen?«

»Oh, ja. Eine ziemliche Scheiße.«

Hayden strich sich mit den Fingern durchs Haar. »Scheiße? Eine Katastrophe ist das.«

»Ist denn was Wahres dran?«, fragte Darcy vorsichtig.

»Natürlich nicht! Dad würde niemals tun, was sie ihm vorwirft.« Hayden gab sich größte Mühe, den Frust, den sie empfand, aus ihrem Tonfall herauszuhalten. »Lass uns über was anderes reden. Heute Abend will ich den ganzen Kram um meinen Dad und Sheila einfach nur vergessen.«

»In Ordnung. Willst du wieder über Sex reden?«

Sie grinste. »Nein. Ich will lieber Sex haben.«

»Dann tu’s. Hier treiben sich jede Menge Männer rum. Such dir einen aus, und geh mit ihm nach Hause.«

»Du meinst einen One-Night-Stand?«, fragte Hayden argwöhnisch.

»Scheiße, ja!«

»Ich weiß nicht recht. Irgendwie kommt es mir schäbig vor, mit jemandem ins Bett zu springen, den man nie wiedersehen wird.«

»Was ist daran schäbig? Ich mache das andauernd.«

»Natürlich machst du das. Du hast ja auch eine Bindungsphobie.«

Darcy wechselte die Männer wie ihre Unterwäsche. Wenn sie davon erzählte und ins Detail ging, sackte Hayden jedes Mal die Kinnlade herunter. Sie konnte sich definitiv nicht entsinnen, jemals sieben Orgasmen in einer Nacht oder mit zwei Feuerwehrleuten einen Dreier gehabt zu haben, und zwar – man stelle sich das mal vor – an einem illegalen Lagerfeuer im Lincoln Park von Chicago.

Darcy zog ihre Brauen hoch, und in ihren blauen Augen blitzte es herausfordernd. »Okay, lass mich dir eine Frage stellen: Was klingt nach mehr Spaß – ein paar Wahnsinnsorgasmen mit einem Mann, den du vielleicht, vielleicht auch nicht wiedersiehst, oder gemeinsam mit Don die Brücke zur Intimität zu überschreiten?«

»Doug.«

Darcy zuckte die Achseln. »Ich glaube, wir wissen beide, dass ein One-Night-Stand besser ist, als vor Dons Brücke endlos auf Sex zu warten.« Sie wedelte mit der Hand, als schwenkte sie eine weiße Fahne. »Tut mir leid, ich verspreche, die besagte Brücke heute Abend nicht mehr zu erwähnen.«

Hayden schwieg dazu und ließ sich Darcys Vorschlag durch den Kopf gehen. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich auf einen One-Night-Stand eingelassen. Für sie gehörten zum Sex noch andere Dinge. Dinge, die mit einer Beziehung zu tun hatten, zum Beispiel gemeinsam essen zu gehen, eine kuschelige Nacht miteinander zu verbringen, zum ersten Mal Ich liebe dich zu sagen.

Aber warum musste Sex immer mit Liebe zusammenhängen? Konnte man nicht auch rein zum Vergnügen mit jemandem schlafen? Kein gemeinsames Essen, kein Ich liebe dich, keine Erwartungen?

»Ich weiß nicht recht«, sagte sie nachdenklich. »Mit jemandem ins Bett zu steigen, wo ich letzte Woche noch mit Doug zusammen war? Das fühlt sich nicht richtig an.«

»Du hast nicht ohne Grund um Abstand gebeten«, erinnerte Darcy sie. »Dann kannst du den Vorteil auch nutzen.«

»Indem ich mit jemand anderem schlafe.« Hin- und hergerissen trank sie einen Schluck Wein.

»Warum nicht? Sieh mal, du hast Jahre damit verbracht, nach einem Typen zu suchen, mit dem du dir ein gemeinsames Leben aufbauen willst – vielleicht solltest du stattdessen mal nach jemandem Ausschau halten, der deine Libido in Schwung bringt. So wie ich das sehe, ist es für dich an der Zeit, ein bisschen Spaß zu haben, Babe. Ich glaube, du brauchst das.«

Hayden seufzte. »Das glaube ich auch.«

Darcys Grinsen wurde breiter. »Du denkst ernsthaft darüber nach, oder?«

»Wenn ich einen Typen sehe, der mir gefällt, würde ich es vielleicht tun.«

Ihre eigenen Worte überraschten sie, hatten aber Hand und Fuß. Was war so falsch daran, in einer Bar einen Fremden aufzureißen? Die Leute machten die ganze Zeit so verrückte Sachen. Vielleicht musste sie jetzt einfach mal ein bisschen verrückt sein.

Darcy lehnte sich nachdenklich auf ihrem Platz zurück. »Unter welchem Pseudonym willst du das tun?«

»Pseudonym?«, fragte Hayden verdutzt.

»Ja. Wenn du es richtig anstellen willst, brauchst du völlige Anonymität. Sei heute Abend jemand anderes. Zum Beispiel Yolanda.«

»Auf keinen Fall«, wehrte sie lachend ab. »Ich möchte lieber einfach ich selbst sein.«

»Na schön.« Darcy ließ die Schultern hängen.

»Wir sind ein bisschen vorschnell. Eins nach dem anderen. Sollte ich mir nicht lieber erst einen Typen aussuchen?«

Das weckte Darcys Enthusiasmus aufs Neue. »Du hast recht. Okay. Drehen wir das Männer-Glücksrad. Mal sehen, wer infrage kommt.«

Hayden unterdrückte ein Lachen, folgte dem Beispiel ihrer Freundin und ließ ihren Blick durch die vollgestopfte Bar schweifen. Wohin sie auch schaute, überall Männer. Große Männer, kleine Männer, süße Männer, glatzköpfige Männer. Keiner von ihnen weckte ihr Interesse.

Und dann sah sie ihn.

Der glückliche Gewinner stand mit dem Rücken zu ihnen am Tresen. Sie konnte nur seine dunkelbraunen Haare, das breite Kreuz in einem marineblauen Sweater und die langen Beine sehen, die in einer Jeans steckten.

Oh, und natürlich den Hintern. Diesen knackigen Arsch nicht zu sehen war schwierig.

»Ausgezeichnete Wahl«, verkündete Darcy, die ihrem Blick gefolgt war.

»Ich kann sein Gesicht nicht sehen«, beschwerte Hayden sich, bemüht, sich nicht den Hals nach ihm auszurenken.

»Geduld, Schätzchen.«

Hayden beobachtete, wie der Mann ein paar Scheine auf den glänzenden Mahagonitresen fallen ließ und ein Glas Bier vom Barkeeper entgegennahm. Als er sich umdrehte, schnappte sie unterdrückt nach Luft. Der Typ hatte die Gesichtszüge eines griechischen Gottes. Scharfkantig wie gemeißelt mit intensiv blauen Augen, die ihr Herz zum Klopfen brachten, und sinnlichen Lippen, die ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Außerdem war er riesig. Als er ihr noch den Rücken zuwandte, hatte er nicht so groß gewirkt, aber jetzt, von Angesicht zu Angesicht, wurde ihr bewusst, dass er deutlich über eins achtzig groß sein musste. Sein Brustkorb weckte in jeder Frau den Wunsch, ihren Kopf daran zu betten. Selbst der Sweater konnte nicht verbergen, was für eine herrliche Brustmuskulatur er hatte.

»Wow«, murmelte sie mehr an sich selbst als an Darcy gerichtet.

Ein Schauer der Vorfreude durchlief sie, als sie sich vorstellte, die Nacht mit ihm zu verbringen.

Sein Bierglas in der Hand, schlenderte der Mann zu einem der Billardtische am anderen Ende der Bar, wandte sich dem Queueständer zu und stellte sein Glas auf dem schmalen Sims an der Wand ab. Er suchte sich einen Queue aus und arrangierte die Billardkugeln auf dem mit grünem Filz bespannten Spieltisch. Eine Sekunde später näherte sich ihm ein schlaksiger Junge im Collegealter, und sie wechselten ein paar Worte. Der Junge schnappte sich ebenfalls einen Queue und gesellte sich zu Mr. Leckerbissen am Billardtisch.

Hayden wandte sich wieder ihrer Freundin zu und sah, wie Darcy die Augen verdrehte. »Was?«, fragte sie ein wenig defensiv.

»Worauf wartest du?«

Hayden warf erneut einen Blick auf den dunkelhaarigen Sexgott. »Ich soll zu ihm rübergehen?«

»Wenn du es ernst meinst und heute Nacht flachgelegt werden willst, dann ja, geh zu ihm rüber.«

»Und was soll ich tun?«

»Ein paar Kugeln spielen. Reden. Flirten. Du weißt schon: Wirf einen Blick unter die Motorhaube, bevor du dich entschließt, das Auto zu kaufen.«

»Er ist kein Auto, Darce.«

»Schon, aber wenn er eins wäre, dann wäre er ein gefährlich heißer Wagen, ein Hummer zum Beispiel.«

Hayden brach in Gelächter aus. Wenn man etwas über Darcy sagen konnte, dann, dass sie wahrlich eine Nummer für sich war.

»Komm schon, geh rüber zu ihm.«

Hayden schluckte. »Jetzt gleich?«

»Nein, nächste Woche.«

Ihr Mund wurde noch trockener, also schüttete sie hastig den Rest Wein hinunter.

»Das macht dich richtig nervös, wie?«, stellte Darcy fest. Ihre blauen Augen weiteten sich überrascht. »Seit wann bist du so schüchtern? Du hältst Vorlesungen vor Hunderten von Leuten. Er ist nur ein einzelner Mann, Hayden.«

Haydens Blick wanderte zurück zu dem Typen. Ihr fiel auf, wie sich seine Rückenmuskeln anspannten, als er seine Ellbogen auf dem Billardtisch aufstützte, wie sehr zum Anbeißen sein straffer Hintern in der ausgebleichten Jeans war.

Nur ein einzelner Mann, sagte sie sich in Gedanken, um die Nervosität abzuschütteln.

Richtig.

Nur ein großer, sehr attraktiver, wahnsinnig maskuliner Mann.

Das würde ein Kinderspiel werden.

2. Kapitel

Brody Croft umrundete den Billardtisch und sondierte mit adlerscharfem Blick seine Optionen. Dann nickte er kurz, deutete auf eine Kugel. »Dreizehn«, sagte er an. »Seitentasche.«

Sein junger Spielpartner, der ein grellrotes Hawaii-T-Shirt trug, das Brodys Augen wehtat, zog die Brauen hoch. »Echt jetzt? Schwieriger Stoß, Mann.«

»Das schaffe ich.«

Und tatsächlich: Die Billardkugel glitt sauber in die Seitentasche, was den Jungen neben ihm aufstöhnen ließ.

»Nice, Mann. Echt nice.«

»Danke.« Brody wechselte die Position, um sein nächstes Ziel anzuvisieren. Dabei fiel ihm auf, dass sein Gegenüber ihn anstarrte. »Stimmt was nicht?«

»Nein, ähm, nein, alles in Ordnung. Bist du – bist du Brody Croft?«, sprudelte der Junge sichtlich verlegen hervor.

Brody verkniff sich ein Lachen. Er hatte sich bereits gefragt, wie lange sein Mitspieler wohl brauchen würde, um zu fragen. Nicht, dass er so eingebildet gewesen wäre, davon auszugehen, dass ihn jedermann kannte, aber da diese Bar Luke Stevens und Jeff Wolinski gehörte, zwei Teammitgliedern der Warriors, konnte man davon ausgehen, dass die meisten regelmäßigen Besucher Eishockeyfans waren.

»Genau der«, erwiderte er lässig und streckte dem Jungen die Hand entgegen.

Der packte fest zu, als wäre er in Treibsand geraten, und nur Brodys Hand könnte ihn davor bewahren, darin umzukommen. »Das ist ja der Hammer! Ich heiße Mike.«

Der Ausdruck reinster Bewunderung auf Mikes Gesicht ließ leichtes Unbehagen in Brody aufsteigen. Er lernte gern Fans kennen, aber manchmal ging ihm die Heldenverehrung ein bisschen zu weit.

»Was hältst du davon, wenn wir weiterspielen?«, schlug er vor und deutete auf den Billardtisch.

»Ja. Ich meine, klar doch! Lass uns spielen!« Mike schienen die Augen fast aus den Höhlen zu quellen. »Ich kann es kaum erwarten, meinen Kumpels zu erzählen, dass ich Pool mit Brody Croft gespielt hab.«

Weil ihm darauf partout keine halbwegs intelligente Antwort einfallen wollte – danke war einfach zu dämlich –, widmete Brody sich lieber dem Kreiden der Pomeranze seines Queues. Der nächste Stoß würde noch schwieriger werden als der erste, wäre für ihn aber problemlos zu schaffen. Er hatte in einer Bar wie dieser gearbeitet, als er noch für die Farmmannschaft gespielt und kaum genug verdient hatte, um sich satt zu essen. Nach der Arbeit hatte er häufig mit den Kollegen beim Pool abgehangen und so eine Vorliebe für das Spiel entwickelt. So voll, wie sein Terminkalender jetzt war, blieb ihm jedoch kaum noch Zeit dafür.

Angesichts der Gerüchte über eine möglicherweise bevorstehende Untersuchung des Eishockeyverbandes aufgrund der Anschuldigungen, die die künftige Ex-Frau des Mannschaftseigners vor Kurzem in einem Interview vorgebracht hatte, konnte es durchaus passieren, dass Brody bald mehr Freizeit hatte, als er sich wünschte. Mrs. Houston konnte anscheinend beweisen, dass ihr Mann mindestens zwei Spieler bestochen hatte, absichtlich ein Spiel zu verlieren.

Vermutlich war an der Geschichte nichts Wahres dran, aber Brody begann, sich wegen der Gerüchte Sorgen zu machen.

Vor etwa fünf Jahren hatte es einen ähnlichen Skandal bei den Colorado Kodiaks gegeben. Nur drei Spieler waren darin verwickelt gewesen, aber viele Unschuldige litten unter den Konsequenzen, weil nicht nur der Ruf des Franchise beschädigt war, sondern ihr eigener gleich mit in den Dreck gezogen wurde.

Eher würde die Hölle zufrieren, als dass er Schmiergeld akzeptieren würde, und er hatte nicht die Absicht, sich in einen Topf mit Spielern werfen zu lassen, die eventuell bestechlich waren. Seine Agentin stand gerade in Neuverhandlungen seines Spielervertrages, da sein jetziger am Ende der Saison auslief. Dann wäre er wieder frei, sich neu zu verpflichten. Das aber hieß, er musste absolut sauber bleiben, ganz gleich, ob er bei einem neuen Team unterschreiben oder bei den Warriors bleiben wollte.

Er versuchte, sich erneut klarzumachen, dass die Schlagzeilen am Morgen nichts weiter gewesen waren als Gerüchte. Wenn sich irgendetwas aus Sheila Houstons Anschuldigungen ergeben sollte, dann hatte er immer noch Zeit, sich deswegen Sorgen zu machen. Jetzt aber musste er sich auf das nächste Spiel konzentrieren, damit die Warriors die ersten Play-offs gewannen und sich für die nächste Runde qualifizierten.

Er platzierte den Queue zwischen Daumen und Zeigefinger, zielte, überprüfte ein letztes Mal die angepeilte Stoßrichtung und zog den Queue zurück.

Aus dem Augenwinkel nahm er die Annäherung einer Frau wahr. Ihre kurvige Gestalt zog seine Aufmerksamkeit auf sich, genau in dem Moment, in dem er den Queue nach vorn schnellen ließ. Die kurze geistige Ablenkung ließ seine Finger abrutschen, die weiße Kugel schoss über das grüne Billardtuch an allen anderen Kugeln vorbei und plumpste direkt in die gegenüberliegende Tasche. Treffer, versenkt, aber doch nicht so!

Verdammt.

Stirnrunzelnd hob er den Kopf, während sich die Ursache für seine mangelnde Konzentration weiter näherte.

»Du könntest es noch mal versuchen«, versicherte Mike rasch, fingerte die weiße Kugel aus der Tasche und legte sie zurück auf den Tisch. »Das nennt man einen Mulligan oder so.«

»Beim Golf«, grummelte Brody, den Blick fest auf die sich nähernde Brünette gerichtet.

Vor ein paar Jahren hatte ihn ein Interviewer der Sports Illustrated gebeten, den Typ Frau zu beschreiben, den er besonders attraktiv fand. »Langbeinige Blondinen«, hatte seine prompte Antwort gelautet, und das war ziemlich genau das Gegenteil der Frau, die jetzt gut einen halben Meter vor ihm stehen blieb. Trotzdem wurde ihm bei ihrem Anblick der Mund trocken, und sein Körper reagierte spontan auf jedes kleine Detail: die seidigen schokoladenbraunen Haare, die ihr über die Schultern fielen, die lebhaft grünen Augen, deren Farbe an einen üppigen Regenwald erinnerte, der zierliche Körper, der kurviger war, als er geistig erfassen konnte.

Sobald ihre Blicke sich trafen, stockte ihm der Atem. Der Hauch eines unsicheren Lächelns um ihre vollen Lippen fuhr ihm wie ein Blitz in die Lenden.

Fuck. Er konnte sich nicht erinnern, wann das letzte Mal ein einziges Lächeln einer Frau bei ihm eine dermaßen intensive Reaktion hervorgerufen hatte.

»Ich dachte mir, ich spiele anschließend mit dem Gewinner.« Ihre sanfte, leicht heisere Stimme schickte eine neue Schockwelle in Brodys Schwanz.

Fassungslos wurde ihm klar, dass ihn höchstens noch zwei Sekunden von einem ausgewachsenen Ständer trennten, und er versuchte, seinen Körper daran zu erinnern, dass er kein Teenager mehr war, sondern ein neunundzwanzigjähriger Mann, der sich zu beherrschen wusste. Verdammt noch mal, er hatte volle Kontrolle über den Puck, während er Ellbogenstöße und Stock-Checks der Gegenspieler abwehrte. Da sollte es doch ein Kinderspiel sein, seine Hormone in den Griff zu kriegen.

»Hier, nimm einfach gleich meinen Platz ein«, platzte Mike hervor und drückte der Frau blitzschnell seinen Queue in die Hand. Sein Blick fiel dabei auf das üppige Dekolleté, das der großzügige Ausschnitt des gelben Tanktops der Brünetten zeigte. Der Junge drehte sich zu Brody um und zwinkerte ihm zu. »Viel Spaß, Mann.«

Brody schluckte und schaute dann die Frau an, die es geschafft hatte, ihm nur mit einem Lächeln einen Ständer zu bescheren.

Sie sah nicht aus wie eine, die man in einer Sportbar erwarten würde, nicht mal in einer so gehobenen wie dieser. Sicher, ihr Körper war nicht von dieser Welt, aber irgendetwas an ihr schrie förmlich: Unschuld. Vielleicht lag es an den Sommersprossen, die ihren Nasenrücken zierten. Oder daran, wie sie immer wieder nervös auf ihre Unterlippe biss.

Bevor er etwas dagegen tun konnte, überkam ihn die Vorstellung, wie diese vollen roten Lippen sich an einem ganz bestimmten Teil seines Körpers zu schaffen machten. Es war wie ein gut gezielter Schuss ins Tor. Sein Schwanz drängte mit Macht gegen seine Jeans.

Von wegen Hormone in den Griff kriegen.

»Dann bin ich jetzt wohl an der Reihe«, sagte sie, legte den Kopf leicht schräg und schenkte ihm ein einnehmendes Lächeln. »Da du ja gerade deinen Stoß vermasselt hast.«

Er räusperte sich. »Ähm, ja.«

Reiß dich zusammen, Mann.

Richtig, er musste sich dringend neu sortieren. Zwar spielte er Eishockey, aber er war kein Player mehr. Seine Tage als Fuckboy waren vorbei. Nicht nur das, er war die Frauen, die ihn umschwärmten, weil er ein hoch dotierter Profisportler war, mehr als leid. Heutzutage brauchte er nur irgendeinen Ort zu betreten – einen Club, eine Bar, eine öffentliche Bibliothek –, und schon hatte er eine warme, willige Frau an seiner Seite, die bereit war, sich ihm sofort an den Hals zu werfen. Er konnte nicht mal mehr zählen, wie oft er schon gefragt worden war: »Magst du es auch abseits vom Eis eher grob, Baby?«

Scheiß drauf. Lange genug hatte er seinen Spaß gehabt, ebenso viele Treffer abseits der Eisfläche wie auf dem Eis erzielt, aber jetzt war es an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen. Einen, auf dem die Frau in seinem Bett sich tatsächlich für ihn als Person interessierte und nicht für den Eishockeystar, von dem sie brühwarm ihren Freundinnen erzählen wollte.

Der sexuelle Nebel in seinem Kopf löste sich auf. Schlagartig war er hellwach und gelassen und nahm die geröteten Wangen der Brünetten und ihren interessierten Blick deutlich wahr. Wenn diese Frau darauf aus war, bei Mr. Eishockey einen Treffer zu erzielen, dann konnte sie sich auf eine Überraschung gefasst machen.

»Ich bin Hayden«, sagte seine neue Mitspielerin, und in ihren waldgrünen Augen erkannte er eine gewisse Unsicherheit.

»Brody Croft«, gab er kühl zurück und wartete darauf, dass ihre Miene verriet, dass sie ihn erkannte.

Es geschah nichts. Kein Zeichen der Erkenntnis, keine sich plötzlich weitenden Augen. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich kein bisschen.

»Schön, dich kennenzulernen – Brody.«

Ihre Stimme verharrte ein wenig auf seinem Namen, als ob sie den Klang austestete. Offenbar hatte sie entschieden, ihn zu mögen, denn sie nickte knapp und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Billardtisch zu. Nach kurzer Begutachtung deutete sie auf die Kugel, die er nicht hatte versenken können, und sagte ihren Stoß an.

Na schön, er sollte also glauben, dass sie wirklich nicht wusste, wer er war? Dass sie in einer Sportlerbar rein zufällig ausgerechnet den einzigen Profi-Eishockeyspieler anmachte, der sich dort aufhielt?

»Also … hast du das Spiel gestern Abend gesehen?«, fragte er und neigte lässig den Kopf.

Sie schaute ihn verständnislos an. »Welches Spiel?«

»Spiel eins der Play-offs. Warriors gegen Vipers. Richtig gutes Eishockey meiner Meinung nach.«

Ihre Brauen runzelten sich leicht missbilligend. »Oh, ich bin nicht wirklich ein Fan, um ehrlich zu sein.«

»Du magst die Warriors nicht?«

»Ich mag Eishockey nicht.« Selbstironisch verzog sie das Gesicht. »Genau genommen kann ich nicht behaupten, mich überhaupt für irgendeinen Sport begeistern zu können. Vielleicht für Gymnastik bei den Olympischen Sommerspielen?«

Unwillkürlich musste er grinsen. »Ist das eine Frage oder eine Feststellung?«

Sie erwiderte sein Grinsen. »Eine Feststellung. Und ich schätze, es verrät genug, dass ich mir nur einmal alle vier Jahre eine Sportveranstaltung ansehe, oder?«

Er stellte fest, dass der trockene Ton ihrer kehligen Stimme ihm gefiel, als sie ihr mangelndes Interesse an Sport eingestand. Solche Ehrlichkeit erlebte er selten. Die meisten – Quatsch, alle – Frauen, denen er begegnete, behaupteten, den Sport, für den er sich entschieden hatte, zu lieben. Und wenn sie ihn nicht wirklich liebten, dann taten sie doch zumindest so, als ob. Als könnte das gemeinsame Interesse sie zu Seelenverwandten machen.

»Aber dieses Spiel liebe ich«, fügte Hayden hinzu und hob ihren Queue. »Es zählt doch als Sport, oder?«

»Für mich schon.«

Sie nickte, dann konzentrierte sie sich auf die Kugeln, die auf dem Tisch verstreut lagen, und beugte sich vor, um ihren Stoß auszuführen.

Dadurch bot sie ihm eine schöne Aussicht auf ihr Dekolleté: Pfirsichhaut, die verführerisch über den Ausschnitt ihres Tanktops lugte. Als er den Blick etwas senkte, bewunderte er unwillkürlich ihre vollen Brüste und die Konturen ihres BHs.

Sie führte ihren Stoß aus, und seine Brauen zuckten in die Höhe, als sie die Kugel sauber einlochte. Sie war gut.

Na schön, mehr als nur gut, musste er sich eingestehen, während sie den Tisch umrundete und eine Kugel nach der anderen versenkte.

»Wo hast du gelernt, so zu spielen?«, wollte er wissen, als er endlich die Sprache wiederfand.

Sie begegnete kurz seinem Blick, bevor sie die letzte Kugel auf dem Tisch in Angriff nahm. »Von meinem Dad.« Wieder lächelte sie. Diese Schmolllippen schrien geradezu danach, dass sein Mund sündhafte Dinge mit ihnen anstellte. »Er hat mir meinen eigenen Billardtisch gekauft, als ich neun war, und ihn direkt neben seinen gestellt. Damals haben wir jeden Abend Seite an Seite im Keller gespielt, bevor ich ins Bett musste.«

»Spielt er immer noch?«

Ihr Blick verfinsterte sich. »Nein. Er ist zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, um sich noch am Pooltisch zu entspannen.« Sie richtete sich auf. »Kugel acht, Ecktasche.«

An diesem Punkt interessierte Brody das Spiel bereits nicht mehr, das Hayden mit Sicherheit gewinnen würde. Der süße Duft ihres Parfüms, ein subtiler fruchtiger Hauch, hing in der Luft, und Verlangen verdrängte jeden klaren Gedanken. Mann, er konnte sich nicht erinnern, wann er sich zum letzten Mal so zu einer Frau hingezogen gefühlt hatte.

Nachdem sie Kugel acht eingelocht hatte, kam sie näher. Jeder ihrer Schritte steigerte sein Verlangen. Sie strich sich mit den Fingern durch die dunklen Haare, und ein neuer Duft stieg ihm in die Nase. Erdbeeren. Kokosnuss.

Plötzlich war er sehr, sehr hungrig.

»Gutes Spiel«, sagte sie und warf ihm wieder ein Lächeln zu. Diesmal ein schelmisches.

Seine Lippen verzogen sich zu einem schiefen Lächeln. »Ich bin gar nicht zum Zug gekommen.«

»Tut mir leid.« Sie schwieg einen Moment. »Spielst du gern?«

Bezog sich ihre Frage auf Pool? Oder auf ein anderes Spiel? Vielleicht auf eines, das man im Bett spielte. Nackt.

»Pool, meine ich«, setzte sie rasch hinzu.

»Klar, ich mag Pool. Unter anderem.«

Eine niedliche Röte kroch über ihre Wangen. »Ich auch. Ich meine, ich mag auch noch anderes.«

Je länger er das Mysterium vor sich anstarrte, desto mehr wuchs seine Neugierde. Er hatte den sicheren Eindruck gewonnen, dass sie mit ihm flirtete. Oder es zumindest versuchte. Und doch verrieten die unübersehbare Röte auf ihren Wangen und das leichte Zittern ihrer Hände, dass sie keineswegs so selbstsicher war, wie sie sich gab.

Tat sie so etwas oft? Flirten mit fremden Männern in Bars? Als er sie noch einmal anschaute, jetzt, wo sich der Nebel des ursprünglichen Verlangens so weit gelichtet hatte, dass er wieder halbwegs klar sehen konnte, schien ihm das nicht der Fall zu sein. Sie hatte kein sonderlich verführerisches Outfit an. Klar, das Top hatte einen großzügigen Ausschnitt, bedeckte aber ihren Bauch, und ihre Jeans saßen nicht hauteng, anders als bei den meisten anderen Frauen in der Bar. So sexy sie auch war, sie schien sich ihrer Reize gar nicht bewusst zu sein.

»Das ist gut. Andere Dinge können sehr viel Spaß machen«, erwiderte er leichthin.

Ihre Blicke trafen sich, und Brody hätte schwören können, dass die Luft um sie herum vor sexueller Spannung knisterte. Vielleicht bildete er sich das aber auch nur ein. Was er nicht leugnen konnte, war das Pochen in seinem Schritt, aber vielleicht war das ja ein einseitiges Empfinden. Hayden richtig einzuordnen erwies sich als schwierig.

»Also … Brody.« Sein Name kam ihr auf eine Weise über die Lippen, dass sein Körper steif wurde. Viel hatte das nicht zu sagen, wenn man bedachte, dass bereits jeder Teil von ihm hart war und voller Erwartung prickelte.

Er wollte mit ihr ins Bett.

Fuck.

Erst vor fünf Minuten hatte er sich gesagt, es sei an der Zeit, nicht länger mit irgendwelchen Frauen ins Bett zu fallen, die sich nicht die Bohne für ihn interessierten, und stattdessen nach etwas Sinnvollerem Ausschau zu halten. Also warum, zum Teufel, wollte er sich jetzt mit einer Frau im Heu wälzen, die er gerade erst kennengelernt hatte?

Weil sie anders ist.

Diese Erkenntnis kam ihm aus heiterem Himmel und stürzte ihn in ein verwirrendes Gefühlschaos. Ja, irgendwie hatte sie es geschafft, ein gieriges Urverlangen in ihm zu wecken. Ja, ihr Körper war so beschaffen, dass er einen Mann verrückt machte. Aber etwas an ihr war ernsthaft faszinierend. Diese verdammt niedlichen Sommersprossen, das schüchterne Lächeln, der Ausdruck in ihren Augen, der deutlich sagte: »Ich will mit dir ins Bett gehen, aber ich habe Bedenken.« Es war diese Kombination aus Sinnlichkeit und Verschämtheit, Erregung und Vorsicht, die ihn zu ihr hinzog.

Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, irgendetwas, schloss ihn aber sofort wieder, als Hayden die Hand ausstreckte, um seinen Arm zu berühren.

Sie schaute aus ihren unergründlichen grünen Augen zu ihm auf. »Hör zu«, sagte sie, »ich weiß, das klingt jetzt wahrscheinlich … sehr dreist. Und glaub bitte nicht, dass ich das oft tue – tatsächlich hab ich das noch nie getan, aber …« Sie holte tief Luft. »Willst du mit in mein Hotel kommen?«

Ah, ihr Hotel. Sie kam von außerhalb. Das erklärte, warum sie ihn nicht erkannt hatte. Obwohl, er war sich ziemlich sicher, dass es ihr selbst dann gleichgültig wäre, wenn sie wüsste, womit er sein Geld verdiente.

Das gefiel ihm.

»Also?« Erwartungsvoll sah sie ihn an.

Es gelang ihm nicht, den neckenden Tonfall in seiner Stimme zu unterdrücken. »Und was werden wir in deinem Hotelzimmer tun?«

Die Andeutung eines Lächelns. »Wir könnten uns einen Absacker gönnen.«

»Einen Absacker«, wiederholte er.

»Oder uns unterhalten. Fernsehen. Beim Zimmerservice bestellen.«

»Vielleicht die Minibar plündern.«

»Auf jeden Fall.«

Ihre Blicke trafen sich, zwischen ihnen stieg die Hitze von Verlangen und der Aussicht auf Sex auf.

Schließlich stellte er seinen Queue zurück und gesellte sich wieder zu ihr. Scheiß drauf. Er hatte sich zwar gesagt, dass Schluss sein sollte mit schäbigen Aufreißern in der Bar, aber, verdammt noch mal, das hier fühlte sich nicht schäbig an. Es fühlte sich richtig an.

Kaum noch in der Lage, das Verlangen, das ihn beherrschte, aus seinem Tonfall herauszuhalten, umfasste er ihren Arm. Heiß und seidig fühlte sich ihre Haut unter seinen Fingern an. »Gehen wir.«

3. Kapitel

Großer Gott, er hatte Ja gesagt.

Sie hatte einen umwerfend aussehenden Fremden auf einen Absacker – Übersetzung: zum Sex – in ihr Hotelzimmer eingeladen, und er hatte tatsächlich Ja gesagt.

Hayden widerstand dem Drang, ihrem erhitzten Gesicht mit den Händen Luft zuzufächeln. Stattdessen bemühte sie sich, möglichst cool und gelassen zu bleiben. »Wir treffen uns draußen, ja? Ich muss nur schnell meiner Freundin sagen, dass ich gehe.«

Sein intensiver Blick musterte sie einen Moment, sodass ihr noch heißer wurde. Dann nickte er kurz und verließ die Bar.

Mit Gewalt riss sie sich vom unerhört sexy Anblick seines Hinterns los, drehte sich auf dem Absatz um und drängte sich zwischen den Leuten zurück zu Darcy. Als sie den Tisch erreichte, begrüßte ihre Freundin sie mit erfreutem Grinsen.

»Du böses Mädchen, du«, neckte Darcy und drohte ihr mit dem Finger.

Hayden ließ sich auf ihren Stuhl gleiten, schluckte hart und versuchte, ihren Puls zu verlangsamen. »Himmel, ich fasse es nicht, dass ich das tue.«

»Wenn ich das richtig verstehe, hat er also Ja gesagt?«

Hayden ignorierte die Frage. »Ich hab gerade einen völlig Fremden angebaggert. Sicher, er ist ein sehr attraktiver Fremder, aber verdammt! Ich weiß nicht, ob ich das wirklich kann.«

»Natürlich kannst du.«

»Aber ich kenne ihn doch überhaupt nicht. Was, wenn er mich in Stücke hackt und die Teile im Lüftungsschacht des Hotels versteckt oder so?«

»Hast du dein Handy dabei?«

Hayden nickte.

»Wenn du irgendwelche Anzeichen siehst, dass es Ärger geben könnte, ruf die Cops. Oder ruf mich an, und ich rufe die Cops.« Darcy zuckte die Achseln. »Aber ich würde mir keine Sorgen machen. Er wirkt nicht wie ein Serienmörder.«

Hayden stieß die Luft aus. »Genau das haben sie auch über Ted Bundy gesagt.«

»Du kannst einen Rückzieher machen, weißt du. Du musst nicht mit diesem Typen schlafen. Aber du willst es, oder nicht?«

Wollte sie es? Oh, ja. Als Brodys Gesichtszüge und sein umwerfender Körper vor ihrem geistigen Auge erschienen, ließ ihre Nervosität nach. Er war zweifellos der bestaussehende Mann, den sie je kennengelernt hatte. Und sie hatte das Gefühl, dass er außerdem ein Meister im Bett war. Der ungezügelte Sex-Appeal, den er ausstrahlte, verriet ihr, dass sie womöglich eine sehr anregende Nacht erwartete.

»Ich will es.« Neue Zuversicht und Selbstvertrauen erfüllten sie. »Und wahrscheinlich sollte ich ihn nicht warten lassen.«

Darcy zwinkerte ihr zu. »Viel Spaß.«

»Ist es okay, wenn ich dich hier allein lasse?«

»Natürlich.« Darcy deutete auf ihr Weinglas. »Ich trinke nur das noch aus und suche mir dann meinen eigenen One-Night-Stand.«

Hayden lachte. »Viel Glück.«

»Brauche ich nicht.«

Ein rasches Winken, und Hayden bahnte sich ihren Weg durch die Menge zur Tür. Als sie in die kühle Nachtluft hinaustrat, entdeckte sie Brody neben einer der Kübelpflanzen am Eingang, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben.

Ein Schauer kitzelte ihren Bauch, während sie sein Profil studierte. Er sah wirklich spektakulär aus. Ihr Blick heftete sich auf seine Lippen, und sie fragte sich, wie sie sich wohl auf ihren eigenen anfühlen würden. Würden sie weich sein? Hart? Beides zugleich?

»Hey«, sagte sie mit zitternder Stimme.

Sie trat einen Schritt näher, just in dem Moment drehte er sich zu ihr um. Sein Gesichtsausdruck, bewundernd und voller Erwartung, zehrte an ihren Nerven.

»Mit deinem Auto oder mit meinem?«, fragte er. Seine Stimme klang so rau, dass es sie bis in die Zehen kribbelte.

»Ich hab kein Auto. Meine Freundin ist gefahren.« Ein Quietschen. Sie hatte mit quietschender Stimme gesprochen!

»Mein Auto steht da drüben.« Er nickte und wandte sich dem Parkplatz zu – ohne sich zu vergewissern, dass sie ihm folgte. Er ging einfach davon aus.

Das war ihre Chance zu verschwinden. Sie könnte in die Bar zurücklaufen und so tun, als hätte sie diesen Mann nie gebeten, mit auf ihr Hotelzimmer zu kommen. Sie könnte Doug anrufen, ihm ihr Herz ausschütten, ihn vielleicht dazu verleiten, sich auf ein bisschen Telefonsex einzulassen … Ha! Wohl kaum.

Also beeilte sie sich, um mit Brodys zielstrebigen Schritten mithalten zu können.

»Netter Wagen«, bemerkte sie, als sie den glänzenden schwarzen BMW SUV erreichten.

»Danke.« Er zog einen Schlüsselbund aus seiner Tasche und drückte auf einen Knopf. Das Alarmsystem des Autos piepste, als die Türen entriegelt wurden, und Brody hielt ihr die Beifahrertür auf. Hayden machte es sich auf dem Ledersitz bequem und wartete, dass Brody ebenfalls einstieg.

Als er sich angeschnallt und den Motor angelassen hatte, wandte er sich ihr zu. »Wohin?«

»Das Ritz-Carlton.«

Er zog die Brauen hoch, sagte aber nichts, fuhr vom Parkplatz herunter und bog nach links ab. »Also, woher kommst du, Hayden?«

»Geboren wurde ich in Chicago, aber seit drei Jahren lebe ich in San Francisco.«

»Und was tust du da?«

»Ich bin Dozentin in Berkeley. Ich lehre Kunstgeschichte und arbeite an meiner Doktorarbeit.«

Bevor sie ihn fragen konnte, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente, sagte er: »Klingt aufregend.«

In ihr machte sich das Gefühl breit, dass er nicht mehr von ihrer Arbeit sprach. Ihr Verdacht bestätigte sich, als sein Blick über ihr Gesicht schweifte und dann auf ihr Dekolleté fiel. Unter seiner kurzen Musterung richteten sich ihre Nippel in ihrem Spitzen-BH auf.

Sie spielte mit dem Ärmel des grünen Wollcardigans, den sie statt eines Mantels mitgenommen hatte, und konzentrierte sich auf das Treiben auf der South Michigan Avenue, weil sie Angst hatte, ihn noch einmal anzusehen. Wenn er sie schon mit einem verschleierten Blick dermaßen erregte, was mochte er erst im Bett mit ihr anstellen?

Sie konnte es kaum erwarten, das herauszufinden.

Der Rest der Fahrt verlief schweigend. Am Hotel angekommen, stellte Brody den Wagen auf dem Parkplatz ab und schaltete den Motor aus. Immer noch sagten sie beide kein Wort. Während sie ihren Sicherheitsgurt löste, begann ihr Puls zu rasen. Es war so weit. Vor einer Stunde hatte sie sich bei Darcy über den Mangel an Sex in ihrem Leben beklagt, und jetzt war sie hier, betrat die Lobby des Ritz mit dem attraktivsten Mann, dem sie je begegnet war.

Das Herz hämmerte ihr gegen die Rippen, während sie im Fahrstuhl nach oben zum Penthouse fuhren. Er musterte sie fragend. »Du musst gutes Geld verdienen in Berkeley.«

Sie nickte einfach, ihre Miene verriet nichts. Dass das luxuriöse Penthouse tatsächlich ihrem Vater gehörte, wollte sie ihm nicht sagen. Bis vor drei Jahren hatte ihr Dad hier gewohnt. Das war, bevor er Sheila geheiratet hatte. Er hatte die Wohnung behalten, damit Hayden einen Ort zum Übernachten hatte, wenn sie zu Besuch kam. Aber das konnte sie Brody nicht erzählen, vor allem weil es zu Fragen führen würde wie zum Beispiel: Was macht dein Vater?, was wiederum zu Fragen nach dem Eishockeyteam ihres Vaters führen wurde. Und genau dieses Thema wollte sie unbedingt meiden.

Bis auf Doug waren die meisten Männer, die sie im Laufe der Jahre gedatet hatte, stets ein bisschen durchgedreht, wenn sie herausgefunden hatten, dass ihrem Vater die Warriors gehörten. Einmal war sie mit einem Mann ausgegangen, der sie ständig gedrängt hatte, ihm Saisontickets zu besorgen. Das hatte recht schnell dazu geführt, dass sie ihm den Laufpass gab. Und selbst danach noch schickte er ihr eine Nachricht nach der anderen und bettelte um Tickets, sodass ihr schließlich nichts anderes übrig blieb, als ihn zu blockieren.

Ihr war klar, dass die meisten Männer Sportfanatiker waren, aber wenigstens ab und zu fände sie es schön, selbst das Objekt der Schwärmerei eines Mannes zu sein.

Die Fahrstuhltüren öffneten sich direkt ins Wohnzimmer. In Schwarz und Gold gehalten, war es mit vier enormen Ledersofas in der Mitte ausgestattet, die alle mit Blick auf den gewaltigen Fernseher an der Wand aufgestellt waren. Die Suite verfügte über drei große Schlafzimmer und einen privaten überdachten Balkon mit einem Whirlpool, der zehn Personen Platz bot. In der Ecke des Hauptzimmers befand sich die Bar, auf die Hayden sofort nach dem Betreten der Suite zusteuerte. 

Sie trank normalerweise nicht viel, aber ihre Nerven spielten verrückt, ihre Hände zitterten, ihr Herz stolperte. Sie hoffte, sich mit Alkohol beruhigen zu können.

»Was kann ich dir anbieten?«, rief sie über die Schulter. »Wir haben Bier, Scotch, Whiskey, Bourbon …«

»Dich.« Mit leisem Lachen überbrückte Brody die Distanz zwischen ihnen.

O Gott. Er war riesig. Sie musste ihren Kopf weit in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht zu schauen. Mit ihren knappen eins sechzig kam sie sich neben ihm winzig vor.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als er noch näher trat. Sie spürte die Wärme seines Körpers, seinen Atem, der ihr Ohr kitzelte, als er sich zu ihr herunterbeugte und flüsterte: »Das war doch der Absacker, von dem du gesprochen hast, richtig?«

Seine leise, leicht rauchige Stimme ließ Hitze in ihr aufsteigen. Als sie seinem Blick begegnete, sah sie das unmissverständliche Begehren, das in der unergründlichen Tiefe seiner kobaltblauen Augen glitzerte.

»Nun?«, hakte er nach.

»Ja«, kam es ihr unwillkürlich über die Lippen.

Er legte ihr beide Hände auf die Hüften, drängte sich aber nicht an sie. Obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug, baute sich gespannte Erwartung in ihrem Unterleib auf, kroch langsam wie eine Schlingpflanze daran hoch zu ihren Brüsten und ließ sie schwer werden. Sie wollte ihn näher haben, wollte seinen festen Oberkörper auf ihren Brüsten spüren, seine Härte zwischen ihren Schenkeln.

Brody hob eine Hand und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Wenn du es dir anders überlegt hast, dann ist jetzt der richtige Moment, das zu sagen.«

Er wartete auf ihre Reaktion und beobachtete sie dabei ganz genau. Ihre Kehle wurde trocken, ein anderer Körperteil sehr feucht.

Hatte sie es sich anders überlegt? Wollte sie das? Vielleicht sollte sie jetzt Farbe bekennen, bevor die Dinge aus dem Ruder liefen.

Aber während sie sein schönes Gesicht betrachtete, wurde ihr klar, sie wollte nicht, dass er ging. Was machte es schon, wenn diese Geschichte nicht zu Liebesbeteuerungen und einer gemeinsamen Unterschrift unter den Hypothekenvertrag für den Kauf eines Hauses führte? Heute Nacht ging es nicht darum. Heute Nacht war sie gestresst und müde und sexuell frustriert. Und einmal, nur ein einziges Mal, wollte sie mit einem Mann schlafen, ohne an die Zukunft zu denken.

»Ich hab es mir nicht anders überlegt«, murmelte sie.

»Gut.«

Mit der Hand strich er ihr über die Hüfte, über ihren Rücken nach unten und streifte ihr Steißbein. Dann starrte er auf ihre Lippen, als fechte er einen inneren Kampf aus.

Seine bedächtige Musterung dauerte ihr zu lang für ihren vor Verlangen pochenden Körper. Sie wollte, dass er sie küsste. Jetzt. Gequält stöhnte sie auf.

Belustigung zeigte sich in seiner Miene. »Was? Was willst du, Hayden?«

»Deinen Mund.« Die Worte brachen aus ihr heraus, bevor sie sich bremsen konnte.

»In Ordnung.« Er neigte den Kopf und presste ihr einen sanften Kuss auf den Hals, biss sacht in ihre empfindliche Haut.

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