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Kaylee: Prequel - Soul Screamers

hier erhältlich:

Die packende Vorgeschichte der Soul-Screamers-Serie: Kaylee begegnet zum ersten Mal dem Tod …Eigentlich wollte Kaylee Cavanaugh nur mit ihrer besten Freundin shoppen gehen. Doch der Ausflug wird zum Horrortrip: Kaylee beobachtet dunkle Schatten, die einen Jungen umschwirren, und bekommt eine Panikattacke. Ein gellender Schrei, den sie nicht stoppen kann, entringt sich ihrer Kehle. Später kommt sie in der Klinik zu sich - begegnet jedoch den Schatten erneut … Alle halten Kaylee für verrückt. Zumindest alle außer ihrer Mitpatientin Lydia, die ihr eigenes Geheimnis zu haben scheint …


  • Erscheinungstag: 15.02.2016
  • Aus der Serie: Books2read
  • Seitenanzahl: 62
  • ISBN/Artikelnummer: 9783733785581
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

DANKSAGUNG

Als Erstes möchte ich Lisa Heuer danken, die mir stets mit fachkundigen Tipps und Hinweisen zur Seite gestanden hat. Ohne ihren Rat hätte ich diese Geschichte unmöglich schreiben können.

Dank gilt auch meinen Erstlesern Rinda, Chandra, Heather und Jen. Es war für mich von unschätzbarem Wert, Eure Meinung und Anregungen zu hören, und die Geschichte hat davon enorm profitiert.

Danke an Mary-Theresa Hussey und Natashya Wilson für so viel Begeisterung und Unterstützung, die mich immer bei Laune gehalten haben.

Und zuletzt gilt mein Dank allen dort draußen, die zum ersten Mal von Kaylee lesen. Ich habe eine Menge Herzblut in diese Fortsetzungsgeschichte gesteckt, ganz zu schweigen von einigen empfindsamen Teilen meiner eigenen Seele, weshalb es mich besonders ehrt und freut, dass Sie ihr eine Chance geben wollen. Hoffentlich mögen Sie Kaylee genauso sehr wie ich.

1. KAPITEL

„Danke fürs Mitnehmen, Traci!” Emma schlug die Autotür hinter sich zu, riss sie aber schon im nächsten Moment wieder auf, um ihren eingeklemmten Rockzipfel zu befreien. Emmas Schwester Traci saß hinter dem Steuer und streckte den Kopf zum Seitenfenster hinaus.

„Wenn ihr um acht nicht da seid, fahre ich ohne euch!”, rief sie.

Zur Antwort knallte Emma spöttisch die Hacken zusammen. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und lief, noch bevor Traci losgefahren war, auf den Eingang des Einkaufszentrums zu. Wir hatten nicht vor, uns um acht Uhr auch nur in der Nähe des Parkplatzes aufzuhalten. Wir würden problemlos eine andere Mitfahrgelegenheit finden. Denn Emma brauchte nur mit den Hüften zu wackeln und zu lächeln, und die Jungs warfen ihr die Autoschlüssel zu Füßen, wenn sie wollte.

Bei jemandem mitzufahren machte Emma am meisten Spaß, weil sie dann mit dem Fahrer flirten konnte. Sie probierte gerne aus, wie lange es dauerte, bis seine Konzentration nachließ und er den Blick nur noch mit Mühe auf der Straße halten konnte. Zwar hatte sie bisher noch keinen Unfall verursacht, aber sie trieb es jedes Mal ein bisschen weiter. Emma testete gerne ihre Grenzen aus – und zwar bei allem, was sie tat.

Ich machte ihre Verrücktheiten mit, weil ich das Gefühl von Macht und Freiheit genoss – Emmas Leben war in der Regel ein ganzes Stück aufregender als meins.

„Also, Kaylee, der Plan sieht folgendermaßen aus.” Em betrat das Einkaufszentrum durch die Glastür, die zischend vor uns aufglitt. Die klimatisierte Luft tat meiner verschwitzten Haut und den heißen Wangen gut. Tracis Auto hatte keine Klimaanlage, und im Großraum Dallas war es im September immer noch so heiß, dass selbst der Teufel ins Schwitzen geriet.

„Solange Toby sich vor allen anderen so richtig schön blamiert, bin ich dabei.”

„Das wird er!” Em blieb vor einem Spiegel im Gang stehen und grinste mich schelmisch an. Ihre braunen Augen funkelten. „Zumindest das hat er ja wohl verdient. Nachdem du mir schon nicht erlaubt hast, sein Auto zu zerkratzen …”

Es hatte mich durchaus gereizt, das musste ich zugeben. Aber in weniger als einem Jahr würde ich selbst den Führerschein bekommen. Und ich war mir ziemlich sicher, dass es sich in irgendeiner Form rächen würde, jemandem das frisch lackierte Auto zu zerkratzen – auch wenn es sich bei diesem Jemand um meinen Arsch von Exfreund handelte. Karma eben.

„Was hast du vor? Ihn in der Cafeteria gegen einen Tisch schubsen? Ihm beim Sport ein Bein stellen? Oder knöpfst du ihm beim Tanzen die Hose auf und schreist dann um Hilfe?” Was den Abschlussball anging, machte ich mir um mein Karma weniger Sorgen. Toby dagegen hatte einiges zu befürchten …

Emma riss sich von ihrem Spiegelbild los und warf mir einen überraschten Blick zu. „Ich wollte ihn eigentlich nur versetzen und dann mit seinem besten Freund auf der Tanzfläche rummachen. Aber die Idee mit der Hose ist ziemlich verlockend. Vielleicht machen wir einfach beides!” Grinsend zog sie mich weiter, bis wir uns der zur Mitte hin offenen Haupthalle genähert hatten. Von der Balustrade aus hatte man einen guten Blick hinunter ins Untergeschoss. „Aber zuerst sorgen wir dafür, dass er es den ganzen Abend lang bereut, nicht mit dir hingegangen zu sein!”

Normalerweise ging ich nicht gerne shoppen. Mit meiner schmalen Figur und dem kleinen Busen brauchte ich keine verschnörkelten Klamotten. Eine Jeans und enge T-Shirts taten es genauso. Und ohne dass ich mir dessen bewusst war, kleidete ich mich wohl ziemlich vorteilhaft. Denn nur zwei Tage nach dem Beziehungsaus hatte ich bereits ein Ersatzdate gefunden.

Trotzdem blieb Toby ein Arsch – kaum eine Stunde, nachdem er mit mir Schluss gemacht hatte, war er doch glatt bei Emma aufgetaucht und hatte sie gefragt, ob sie mit ihm zum Schulball gehen wollte. Sie hatte Ja gesagt, weil sie im Hinterkopf bereits einen Racheakt geschmiedet hatte.

Und so waren wir heute, eine Woche vor dem Ball, bewaffnet mit der Kreditkarte meiner Tante und Emmas stilsicherem Auge, losgezogen, um meinem schleimigen Ex so richtig eins auszuwischen.

„Lass uns zuerst zu …” Emma lehnte sich über das Geländer und warf einen prüfenden Blick auf die Fressbuden im Untergeschoss. „Lecker! Sollen wir erst einen Happen essen?” Ihrem Tonfall entnahm ich, dass es sich bei dem, was sie erspäht hatte, nicht um etwas zu essen handelte.

Ich blickte über die Brüstung und sah zwei Typen mit den grünen Baseballkappen der Eastlake-Highschool ein paar Tische zusammenschieben. An einem davon saßen vier Mädchen vor einem Berg Junkfood. Einen der Jungs kannte ich, es war Nash Hudson aus der Elften, dessen aktuelle Flamme – Amber irgendwas – bereits am Tisch Platz genommen hatte. Das wäre überhaupt die beste Racheaktion der Welt: mit Nash beim Schulball aufzutauchen, dachte ich. Aber das konnte ich vergessen. Auf Nashs Radar tauchte jemand wie ich nicht einmal als kleines Blinklicht auf.

Neben Amber saß meine Kusine Sophie. Ihren Hinterkopf erkannte ich sofort, denn diesen Körperteil von ihr bekam ich am häufigsten zu Gesicht.

Auch Emma hatte sie erkannt. „Wie ist Sophie hergekommen?”, fragte sie.

„Eine der anderen Hupfdohlen hat sie heute Morgen abgeholt.” Zum Glück hatte Sophie mich die meiste Zeit über schlichtweg ignoriert, seit sie beim Vortanzen für die Cheerleader als einzige Elftklässlerin ausgewählt worden war. „Tante Val holt sie in einer Stunde wieder ab.”

„Das ist doch Doug Fuller ihr gegenüber. Komm mit!” Emmas Augen funkelten wieder. „Ich hätte Lust auf eine Spritztour in seinem neuen Wagen.”

„Em …” Aber sie war bereits unterwegs, und mir blieb nichts anderes übrig, als mich zwischen allerlei Menschen mit vollen Einkaufstüten und kleinen Kindern hindurchzuschlängeln und ihr nachzulaufen. Erst auf der Rolltreppe holte ich sie wieder ein.

„Schau mal, wer noch da ist!” Ich deutete nach unten. Eine der Cheerleaderinnen hatte sich neben Doug gesetzt und flüsterte ihm gerade etwas ins Ohr. „Meredith wird ausflippen, wenn sie dich sieht.”

Emma zuckte die Schultern und trat von der Rolltreppe hinunter. „Sie wird’s überleben. Oder auch nicht.”

Doch kaum hatte ich einen Fuß auf den Boden gesetzt, griff eine dunkle Angst mit kalten Klauen nach mir, und ich wusste, dass ich mich dem Tisch auf keinen Fall nähern durfte.

Zumindest nicht, ohne Aufsehen zu erregen.

Ein gellender Schrei stieg in mir auf. Ich drohte jeden Moment die Kontrolle darüber zu verlieren. War er erst einmal ausgebrochen, würde ich ihn nicht mehr unterbinden können, solange ich hierblieb.

Ich musste weg, bevor das geschehen konnte.

„Em …”, flüsterte ich heiser und legte eine Hand an den Hals. Es fühlte sich an, als würde ich von innen erwürgt.

Emma steuerte bereits auf die anderen zu und hörte mich nicht.

„Em …” Ich legte meine ganze Kraft in diese eine Silbe, diesmal mit Erfolg. Emma drehte sich um und runzelte besorgt die Stirn, als sie mich sah. Sie kannte mich und wusste, was dieser Gesichtsausdruck zu bedeuten hatte. Nach einem letzten, sehnsüchtigen Blick auf die Jungs machte sie kehrt und eilte auf mich zu.

„Panikattacke?”, flüsterte sie.

Ich nickte stumm und unterdrückte den Impuls, die Augen zu schließen. Im Dunkeln wurde es meist nur noch schlimmer. Dann schien die Welt mich regelrecht zu erdrücken. Dinge schlichen sich an mich heran, die ich nicht sehen konnte.

Vielleicht sollte ich mir weniger Horrorfilme ansehen …

„Alles klar, lass uns gehen.” Em hakte mich unter und führte mich weg, weg von den Fressbuden, weg von der Rolltreppe, weg von dem, was diesen speziellen Vorfall ausgelöst hatte.

„Ist es schlimm?”, fragte sie, nachdem wir uns ein ganzes Stück entfernt hatten.

„Langsam wird’s besser.” Ich setzte mich auf den Rand des großen Brunnens, der in der Mitte der Haupthalle thronte. Die Wasserfontänen spritzten bis in den zweiten Stock hoch, und wir bekamen ein paar Tropfen ab, aber es war die einzige Sitzgelegenheit. Die Bänke waren alle besetzt.

„Vielleicht solltest du mal mit jemandem über diese Panikattacken reden.” Emma setzte sich neben mich und tauchte die Finger ins Wasser. „Ich finde es komisch, dass sie immer mit bestimmten Orten verbunden sind. Meine Tante hatte früher auch Panikattacken, aber Weggehen hat bei ihr nie geholfen. Die Panik ist kurzerhand mitgekommen.” Emma zuckte grinsend die Schultern. „Und sie hat immer mordsmäßig geschwitzt. Du schwitzt überhaupt nicht!”

„Das ist doch immerhin ein Lichtblick.” Trotz der dunklen, lähmenden Angst, die noch immer am Rande meines Bewusstseins lauerte, rang ich mir ein Lächeln ab. Das war nicht meine erste Panikattacke, aber die erste an einem so belebten Ort. Mich schauderte, als mir klar wurde, dass ich Emma und mich beinahe vor Hunderten von Leuten blamiert hätte. Ganz zu schweigen von sechs Mitschülern. Wenn ich vor ihren Augen ausflippte, würde sich die Neuigkeit am Montagmorgen wie ein Lauffeuer in der ganzen Schule verbreiten.

„Wie sieht’s aus, immer noch Lust auf unseren kleinen Racheakt?” Emma grinste.

„Ja, schon. Aber ich brauch’ noch eine Minute.”

Emma nickte und kramte eine Münze aus ihrem Geldbeutel. Sie konnte einfach nicht widerstehen und warf gern Münzen in den Brunnen, obwohl ich ihr versichert hatte, dass Wünsche, für die man bezahlen musste, auf keinen Fall in Erfüllung gingen. Während sie die Münze beschwörend ansah, drehte ich mich vorsichtig um und blickte zum Gastronomiebereich zurück. Die Kiefer hielt ich fest aufeinander gepresst – man konnte ja nie wissen.

Die Panik war immer noch da. Zwar spürte ich sie nur noch undeutlich, aber sie war genauso beklemmend wie die Erinnerung an einen Albtraum, aus dem man gerade aufgewacht ist. Es war mir aber nicht möglich, die Ursache auszumachen.

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