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Die Villa der Zaubertiere, Band 02

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Ein Heim voller magischer Tiere: Winzig kleine Feenpferde, zuckersüße Einhörner und eine glückskleegrüne Katze. Seit Feli in der Villa der Zaubertiere aushilft, kann sie eigentlich nichts mehr überraschen - bis das große, gepunktete Ei schlüpft, daHerr Jams von einer Reise mitgebracht hat. Der Schlüpfling scheint sehr schüchtern zu sein, jedenfalls kann Feli ihn nirgendwo entdecken! Dabei hat sie gerade alle Hände voll mit dem frechen Hexenkätzchen-Quartett zu tun, das jemand einfach vor dem Tor der Villa ausgesetzt hat …


  • Erscheinungstag: 02.03.2017
  • Seitenanzahl: 160
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: E-Book (ePub)
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505137938

Leseprobe

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aus dem Amerikanischen
von Nadine Mannchen

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Meinem Dad gewidmet, der mir beigebracht hat, wie man Zimttoast macht.

K. G.

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Das Ei

 

Ein Ei steckt voller Möglichkeiten. Vor allem, wenn es verzaubert ist. Aus dem winzigsten Ei kann der gefährlichste Drache schlüpfen. Aus dem größten die schüchternste Seeschlange.

Was sich im Innern des riesigen gesprenkelten Eis in der Villa der Zaubertiere verbarg, war hingegen ein Rätsel. Felicitas wusste, dass es kein Drache sein konnte. Das hatte Herr Jams, der das Tierheim leitete, ihr nämlich gesagt. Und er kannte sich mit Dracheneiern aus. Eine Seeschlange war ebenfalls ausgeschlossen. Denn die plätscherten in ihrer Schale hörbar vor sich hin. Das Ei war auch zu groß, um von einem Feuersalamander zu stammen, und zu golden für einen Greifen. Und Phönixe schlüpfen nicht einmal aus Eiern, sondern werden aus ihrer Asche neu geboren.

Eigentlich spielte es keine Rolle, was in dem Ei drin war. Feli hatte es so oder so ins Herz geschlossen.

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Als sie an diesem Morgen über die Drachenschwanzgasse zur Villa hopste, war es wieder einmal heiß. Von außen sah das niedrige Gebäude aus Holz mit dem schiefen Schornstein, den weinberankten Mauern und dem Reetdach völlig unscheinbar aus. Doch das Innere war eine Sache für sich. Angefangen bei dem Schild, auf dem stand: KEIN TIER IST ZU UNGEWÖHNLICH, UM ADOPTIERT ZU WERDEN, über das große vergoldete Wunschbuch bis hin zu den Tieren selbst – Feuersalamander, Feenpferde, Einhörner und andere magische Wesen – war das Tierheim ein außergewöhnlicher Ort.

Nie wusste man, was der Tag für einen bereithielt. Feli arbeitete hier erst seit drei Wochen, seit sie sich am Anfang der Sommerferien als Freiwillige gemeldet hatte. Trotzdem hatte sie bereits ein Einhorn und einen Drachen vermittelt und ein Kätzchen vor einer bösen Hexe gerettet. Für die Tiere ein neues Zuhause finden, Freunde zusammenbringen und Herzen heilen – darum ging es in der Villa. Und nun gab es dieses Ei, das selbstverständlich nicht zur Adoption freigegeben war. Doch das Tier, das daraus schlüpfen sollte, würde es sein, sobald es erst alt genug war.

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Feli eilte durchs Tor. »Morgen!«, grüßte sie den Gartenzwerg, der danebenstand. Obwohl er wie gewöhnliche Gartendekoration aussah, war er lebendig. In der Nacht behütete er die Villa, und tagsüber schlief er. Tatsächlich war er bereits eingeschlummert.

Herr Jams hatte im Empfangszimmer Licht gemacht, das Tierheim selbst öffnete erst in einer Stunde. Feli lief um das Gebäude herum. Das Ei wurde nämlich in einem der Gehege im Stall hinter der Villa aufbewahrt. Für gewöhnlich waren diese Pferche für die größeren Tiere wie Drachen oder Greifen bestimmt, aber zurzeit gab es in der Villa keine großen magischen Wesen. Daher war es dort schön ruhig, perfekt für ein Ei.

Die Hintertür der Villa für Zaubertiere lag hinter dunklen grünen Weinranken versteckt. Dadurch wirkte der Eingang irgendwie geheim, was Feli gut gefiel.

Sie schob die Ranken beiseite, um den winzigen Schlüssel, der aus einem Zahn gefertigt war, ins Schloss zu stecken. Bis vor Kurzem hatte sie den Schlüssel an einer Schnur am Handgelenk getragen, doch nun hing er an ihrem Hals unter dem Kleid, gut verborgen vor fremden Blicken. Bevor Herr Jams aufgebrochen war, um das Ei zu retten, hatte er ihr sowohl den Schlüssel als auch die Verantwortung übergeben. Als Feli den Schlüssel zurückgeben wollte, hatte er gesagt, er gehöre nun ihr. »Den hast du dir verdient.«

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Die Tür öffnete sich knarrend, und Feli schob sich ins Innere an zwei Pferchen vorbei. Der süße Geruch nach Heu, das leise Wiehern der Einhörner und Tausende flauschige Federn empfingen sie.

Die Box mit dem Ei lag in der Mitte des Anbaus, neben dem Verschlag, in dem das Heu gelagert wurde, und war kniehoch mit verschiedensten Federn gefüllt. Herr Jams hatte beschlossen, dies sei die beste Art, das Ei warm und sicher aufzubewahren. Auch wenn es recht unordentlich aussah – so, als wären Hunderte Kissen aufgeplatzt, und keiner hätte das Durcheinander auf­geräumt. Inmitten der Daunen ragte ein gelb-weiß gesprenkelter kleiner Hügel auf. Das Ei war wirklich riesig – noch größer als eine Wassermelone –, was aber gar nicht auffiel, weil es von so vielen Federn bedeckt war.

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Am Rand des Pferchs stand der kleine grüne Kater, den Feli vor der Hexe gerettet hatte, und blickte aus seinen smaragdfarbenen Augen sehnsüchtig auf die Federn.

»Oh, Felix, du Dummerchen.« Feli kraulte ihn hinter den Ohren. Sie war dankbar, dass Herr Jams ihr erlaubt hatte, ihn zu behalten und in der Villa unterzubringen. Sie hätte es nicht ertragen, wenn jemand anderes ihn adoptiert hätte.

Feli stellte ihre Tasche auf den Boden und holte ihre alte Babydecke heraus. Sie war aus weicher Wolle, und Feli wollte sie ebenfalls in das Nest legen.

Gestern hatte sie ein Buch mitgebracht und dem Ei eine ganze Stunde lang daraus vorgelesen. Seitdem Herr Jams von seiner Ei-Rettungsmission zurückgekehrt war, hatte sie nun endlich mehr Zeit, um mit den Tieren Spaß zu haben. Zum Beispiel brachte sie die Feuersalamander für ein Sonnenbad ins Freie oder ritt mit den Einhörnern aus. Sie hatte sogar den Lieferanten kennen­gelernt, der sie mit Vorräten versorgte. Er war kein Mensch, sondern ein Zentaur!

»Bleib, Felix!«, befahl sie dem Kätzchen, als sie das Gatter zum Pferch öffnete. Felix tobte zu gern in den Federn herum, was er aber natürlich nicht durfte, damit das Ei nicht aus Versehen zu Schaden kam.

Feli watete durch die weichen Daunen, die Baby­decke unterm Arm. Die Federn kitzelten ihre Beine. Sobald sie bei dem Ei war, wickelte sie ihre Decke um die untere Hälfte, die in dem Nest aus Zweigen und Zwirn ruhte.

Feli legte die Hand gegen die warme Schale. Obwohl sie hart und glatt aussah wie die meis­ten Eierschalen, war sie es nicht. Diese hier fühlte sich samtweich an, wie das Maul eines Einhorns. Während Feli das merkwürdige Samtei zum tausendsten Mal streichelte, versprach sie: »Ich werde auf dich aufpassen.«

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Das Ei war, wie Herr Jams erzählt hatte, von einer Trollfamilie unter deren Zugbrücke gefunden worden, versteckt in einem Gebüsch. Offensichtlich hatte sich niemand mehr darum gekümmert, allerdings hatte ein Schutzzauber daraufgelegen, sodass ihm nichts geschehen konnte. Doch was auch immer am Ende daraus schlüpfen sollte, wäre auf sich allein gestellt gewesen. Daher hatten die Trolle sich an die Villa der Zaubertiere gewandt. Eineinhalb Tage hatte Herr Jams gebraucht, um das Heim der Trolle zu erreichen. Sobald er den Zauber vom Ei gelöst und es aus den Büschen geholt hatte, hatten sie darauf bestanden, dass er zum Troll- Familienschmaus blieb, bevor er seinen neuen Schützling ins Tierheim brachte. Trotz einer gründlichen Spurensuche rund um die Zugbrücke hatte Herr Jams nicht herausgefunden, welches Tier das Ei gelegt hatte. Felicitas tat das Ei leid, weil es keine Mutter hatte, die darauf achtgab. Gleichzeitig war sie erleichtert, dass es nun wenigstens an einem Ort gelandet war, wo man sich darum kümmerte.

Sie streichelte das Ei so lange, bis Felix anfing, hungrig zu miauen. Es war Zeit, sich an die Arbeit zu machen. Feli öffnete gerade das Gatter, als sie – oh ja, da war sie ganz sicher – aus dem Augenwinkel bemerkte, wie das Ei sich bewegte.

Sie drehte sich um.

Nun lag das Ei wieder vollkommen reglos da.

Auf Zehenspitzen schlich sie hinüber, ging in die Knie und legte das Ohr an die Schale. Doch außer ihrem eigenen Herzschlag konnte sie nichts hören. Nach einer Weile atmete sie tief aus und stand auf.

Felix saß noch immer beim Gatter und ließ das Ei nicht aus den Augen.

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»Hast du das auch gesehen?«, fragte Feli.

Die kleine grüne Katze sah sie nicht an, doch ihr Schwanz formte sich zuckend zu einem Fragezeichen.

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Herr Jams’ Reise

 

Mit Felix im Schlepptau rannte Feli durch den Flur in das kleine Vorzimmer des Tierheims. Der Duft von gebuttertem Toast verriet, dass Herr Jams bereits da war. Er würde wissen, was zu tun war.

»Herr Jams, das Ei hat sich bewegt! Ich habe es ge­sehen!«, rief sie, noch während sie die Tür öffnete.

Zu ihrer Überraschung war Herr Jams beim Packen. Er saß auf einem überfüllten und zerschrammten Koffer. Sein Bart war völlig zerzaust, an seiner Nase klebte Marmelade, und seine Wangen waren röter als Drachenfeuer.

Wuuumms! Krach! Der Koffer flutschte unter ihm hervor und verteilte seinen Inhalt über den ganzen Boden: Landkarten und ein Buch, Hemden und Socken, ja sogar ein Glas Marmelade. Mit einem dumpfen Knall landete Herr Jams direkt daneben.

»Oh, Feenspucke und Einhornkoller!«, grollte er. »Das ist nun schon das dritte Mal!« Seine buschigen Augenbrauen wanderten ein Stück nach oben, als er zu Feli aufblickte. »Das Ei hat sich also bewegt, hm?«

»Ja. Glaube ich zumindest. Nur ein bisschen, aber –«

»Dann haben wir wirklich keine Zeit zu verlieren. Ich gehe nach dem Rechten sehen, wenn du so freundlich wärst, diesen vermaledei­ten Koffer zu schließen. Vielleicht hast du mehr Glück damit.«

Feli schluckte und eilte hinüber, während Herr Jams aus dem Zimmer polterte und im Gang verschwand.

Auf dem Schreibtisch lag ein unberührtes Stück Toast, das dick mit Erdbeermarmelade bestrichen war. Zimttoast mochte Herr Jams am liebsten, dicht gefolgt von Erdbeermarmelade. Er ließ sonst niemals Toast übrig, egal, von welcher Sorte …

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Worum es wohl geht?, überlegte sie, während sie den Koffer noch einmal ordentlich neu packte. Die Karten sagten ihr nichts. Das Buch war Band 15 der Enzyklopädie der Magischen Wesen: Nester und Schalen.

Nachdem die Hemden gefaltet waren, das Buch und die Karten obenauf lagen und das Marmeladenglas zwischen den Socken verstaut war, blieb sogar noch Platz übrig. Als Feli den Koffer schloss, fiel ihr ein drachenförmiges Wappen mit den Initialen T. J. auf. Bestimmt die Anfangsbuchstaben von Herrn Jams, dachte sie. Doch was hatte der Drache zu bedeuten? War Herr Jams Teil eines magischen Geheimbunds? In der Villa hatte sie ihn nie Magie einsetzen sehen, allerdings hatte er ohne Zweifel etwas Besonderes an sich.

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Als sie die Kofferschnallen einrasten ließ, kam Herr Jams zurück. »Kaum zu glauben, du hast ein Wunder vollbracht!«, rief er.

»Ich bin nur gut organisiert«, entgegnete Feli.

»Ist das das ganze Geheimnis?« Herr Jams kicherte. »Jedenfalls habe ich eine gute Nachricht: Unser Ei wird allem Anschein nach so bald nicht schlüpfen. Auch wenn wir nicht wissen, was sich darin befindet, ist es eindeutig gesprenkelt. Wenn magische gesprenkelte Eier kurz vorm Schlüpfen sind, machen sie Lärm, wackeln und ruckeln, und ihre Punkte verändern die Farbe. Bisher ist noch nichts davon passiert, den Greifen sei Dank! Ich brauche nämlich noch Zeit.«

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Während er sich die Stirn mit einem Taschentuch trocknete, ließ er sich aufs Sofa fallen. Feli setzte sich neben ihn, und Felix kam unter dem Tisch hervor, um zwischen die beiden zu schlüpfen.

»Warum?«, fragte Feli zaghaft. »Wohin gehen Sie?«

»Nicht weit von hier lebt ein Experte für magische Wesen. Allerdings forscht er sehr zurückge­zogen.«

»Ein Experte? Für magische Wesen? Sind Sie denn kein Experte?«

»Im Zubereiten von Zimttoast vielleicht.« Er gluckste, bevor er fortfuhr. »Dieser Experte stammt aus einer bekannten Zauberer-Familie, den Von Hufen, die schon seit Aberhunderten von Jahren magische Wesen studieren.«

»Oh …«, sagte Feli. Vermutlich war es logisch, dass nur jemand aus einer magischen Familie sich wirklich mit magischen Wesen auskannte.

»Seine Urgroßmutter war die Gründerin der Königlichen Zahn-und-Klauen-Gesellschaft. Sein Bruder ist Kurator für seltene und fantastische Relikte am Museum für Zauberwesen. Und er selbst ist Chefredakteur vom Journal für Ungewöhnliche Eier, außerdem hat er drei Bände der Enzyklopädie der Magischen Wesen geschrieben«, erzählte Herr Jams.

»Wow.« Felicitas staunte. Diese Familie bestand nicht nur aus lauter Zauberern, alle hatten obendrein auch noch einen beeindruckenden Posten.

»Das Fachgebiet dieses Experten sind Eier. Man erreicht ihn allerdings ausschließlich zu Fuß, und ich muss ihn umgehend holen. Er wird uns verraten, was in unserem Ei wächst, damit wir uns vorbereiten können.«

»Können wir nicht einfach abwarten, bis es schlüpft?«

Herr Jams schüttelte entschieden den Kopf. »Aber nein! Dann ist es ja zu spät für Vorbereitungen. Zauber­wesenbabys entwickeln sich oft viel schneller als normale Tiere. Die wenigsten sind bei ihrer Geburt hilflos. Magie verstärkt Wachstum, Gleichgewichtssinn und Kraft. Was ein nicht magisches Tier Wochen kostet, kann ein Zauberwesen in wenigen Tagen schaffen. Dir ist bestimmt aufgefallen, dass selbst Felix schneller größer wird als normale Kätzchen, wenn auch nicht ganz so rasch wie die meisten Zauberkater – was wohl an seiner unschönen Begegnung mit der Hexe liegt.«

»Ihr Trank hat ihm doch nicht geschadet, oder?«

»Nein, nein, aber es ist denkbar, dass er keine Zauberkraft hat, außer dass er grün ist«, meinte Herr Jams.

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»Mir ist das egal«, sagte Feli beherzt. »Ich finde ihn zauberhaft genug.«

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Herr Jams lächelte. »Ob er noch eine andere magische Fähigkeit entwickelt, wird sich zeigen. Doch was das Ei angeht, dürfen wir keine Zeit verlieren. Was, wenn darin eine seltene Meeresschildkröte steckt, die sofort ins Salzwasser der salzigsten See gesetzt werden muss, wenn sie überleben soll? Oder ein neunköpfiger Vogel, der neunmal so viel Futter braucht?«

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»Was ist mit der Säuglingsmilch, die der Zentaur geliefert hat?«, fragte Felicitas. »Davon haben wir jede Menge.«

»Milchnahrung können wir im äußers­ten Notfall füttern, aber sie ist mit Sicherheit nicht so lecker wie die normale Nahrung. Leider konnte Zedrik die bestellten Phönixtränen nicht besorgen. Was, wenn unser Schlüpfling ein seltener Basilisk ist? Der Biss eines Basilisken ist tödlich, meine Liebe, und das einzige Gegenmittel sind diese Tränen.«

Feli schluckte. Daran hatte sie bisher nicht gedacht. Ein Basilisk war eine giftige Riesenschlange. Sollte sich der Bewohner des Eis tatsächlich als Basilisk entpuppen, könnten sich ihre Gefühle ändern. Würde sie es über sich bringen, ein Wesen zu lieben, das in der Lage war, sie umzubringen?

»Meine Reise sollte nicht allzu lange dauern«, redete Herr Jams weiter. »In spätestens drei Tagen müsste ich zurück sein.«

»Aber, Herr Jams –«, setzte Felicitas an.

»Ich weiß, ich weiß, das letzte Mal war ich länger fort als geplant. Aber diesmal werde ich so pünktlich wie möglich sein! Außerdem bist du absolut in der Lage, dich um die Villa zu kümmern. Das hast du ja bereits unter Beweis gestellt, und diesmal schaffst du es auch.«

Autor

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