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Die Höhlmanns, Band 02

hier erhältlich:

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Hanna Höhlmann ist glücklich: Endlich hat sie ein eigenes Haustier! Und nicht nur irgendein stinknormales, sondern den letzten Dino im ganzen Westlichen Urtal! Wie toll ist das denn!?
Vor allem, wenn der Dino Steggy heißt und einfach supersüß ist! Doch dann muss Familie Höhlmann feststellen: Dinos wachsen ECHT SCHNELL. Und sie haben STÄNDIG HUNGER! Wie lange das wohl gut geht?


  • Erscheinungstag: 06.10.2016
  • Seitenanzahl: 160
  • Altersempfehlung: 8
  • Format: Hardcover
  • ISBN/Artikelnummer: 9783505135682

Leseprobe

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SPIELEN!

Ich muss euch was erzählen! Aus meinem Haus-Ei ist ein Stegosaurier-Mädchen geschlüpft.

Ich habe es Steggy Höhlmann genannt.

Steggy ist der süßeste Dinosaurier, den ich je gesehen habe. Sie versteht jedes Wort, das ich sage. Sie örmp-örmpt, wenn sie zufrieden ist. Sie schläft bei mir auf dem Felsvorsprung und wärmt nachts meine kalten Zehen.

Manchmal fühlen sie sich am nächsten Morgen ganz platt an – aber wie viele Kinder haben schon einen Dino, der bei ihnen im Bett schläft?

Steggy macht viel Arbeit, doch das stört mich nicht. Ich lerne ständig neue Dinge über sie. Zum Frühstück mag sie Moose und Beeren. Sie spaziert gern durch die Urtal-Wälder. Sie schleift ihre winzigen Zähne an Felsen ab. Und sie stapft immer zum Fluss ohne Namen, um in der spiegelnden Wasseroberfläche ihre Rückenplatten zu betrachten. Sie ist sehr stolz auf ihre Platten.

„Steggy ist ein ganz schön lebhafter kleiner Dino“, sagte Mama eines Abends beim Essen.

„Und ein ganz schön hungriger“, sagte Papa. „Heute, als die Kinder in der Schule waren, war sie in meinem Zucchinibeet. Sie hat alles aufgefressen!“

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„Gut gemacht, Steggy!“ Hauke donnerte Donk auf den Boden. „Zucchini schmecken wie Popel, nur ohne gutes Schnodderaroma!“ Er beugte sich runter und kraulte Steggy am Ohr.

„Falsch, Hauke“, sagte Papa. „Wir brauchen die Zucchini für den Winter.“

„Tut mir leid, Papa“, sagte ich. „Morgen sammle ich Steggy mehr zum Frühstück, damit sie richtig satt wird.“

Aber am nächsten Tag hatte Steggy Papas sämtliche Gewürze aufgefressen.

„Mein Zimt, die Paprika, die Minze … alles weg!“, sagte er. „Ich glaube, wir müssen sie festbinden.“

„Neeeein, das fände Steggy gar nicht gut!“, rief ich. „Sie muss herumstreunen können.“

„Steggy ist eigentlich kein Haustier“, sagte Papa. „Vor allem ist sie ein Wildtier.“

„Grrr! Ich bin auch ein Wildtier!“ Hauke sprang auf den Ess-Stein und begann zu tanzen.

„Hauke, raus aus der Knochensuppe mit deinen Stinkefüßen!“, sagte Mama. „Uuui, wir müssen deine Zehennägel schneiden. Sie rollen sich ja zusammen wie ein Scherenvogel.“

„Wir halten Steggy an einer Leine, die so lang ist, dass sie trotzdem umherstreifen kann“, versicherte Dad mir.

Aber am nächsten Tag hatte Steggy schon wieder für Ärger gesorgt. Diesmal bei Mama.

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„Steggy hat meine besten strohgeflochtenen Keilabsatzschuhe gefressen“, sagte Mama. „Die kleine Dame weiß nicht, was gut für ihren Magen ist. Und sie wird zu groß.“

„Zu groß wofür?“, fragte ich.

„Zu groß für unsere Höhle“, antwortete Mama. „Steggy wächst uns über den Kopf. Allein ihr Schwanz ist so lang wie ein ganzer Höhlmann. Sie muss langsam auf eigenen Beinen stehen.“

„Aber sie kann da draußen nicht allein überleben!“

„Ihr wird es gut gehen“, sagte Papa. „Steggy hat keine natürlichen Fressfeinde.“

So ein verrücktes Höhlmann-Gerede! Ich hielt mir die Ohren zu und schüttelte den Kopf.

Am nächsten Tag war keine Schule.

„Du weißt, was das bedeutet, Steggy?“, fragte ich grinsend. „SPIELEN!“

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Steggy und ich kannten keine anderen Dinos, aber sie hatte sich mit dem Fruitafossor meiner besten Freundin Emma Groß angefreundet, mit Wirbelwind. Wir brachten die beiden zusammen, sooft wir konnten.

Noch etwas, das ich über meinen Dino gelernt habe: Sie kommt mit jedem klar!

Ich freute mich, dass ich Steggy einen Tag lang aus der Höhle holen konnte. Bevor wir loszogen, sammelte ich die dreifache Menge Moose und Beeren für ihr Frühstück. Ich mischte ihr außerdem eine Spezialknabberei aus Disteln, Kieselsteinen und Sonnenblumenkernen zusammen. Steggy war so glücklich über das ganze Futter, dass sie mir das Gesicht nass schlabberte.

„Zieh dir ein dickes Fell an, Hanna“, sagte Papa. „Heute wird es kalt, und die Großens wohnen ziemlich weit oben auf dem Urps-Berg.“

Ich zog Steggy auch ein Fell über. Es bedeckte sie aber nur bis zur Mitte.

Als wir Emmas Höhle erreichten, hatte Steggy ihre Knabbermischung schon aufgefressen.

Emmas Mama saß vor der Höhle neben einem großen Berg Moos. „Hallo, Hanna. Guck mal, was ich erfunden habe.“ Emmas Mama erfand ständig neue schnuckelige Dinge. „Ohrenwärmer“, sagte sie. „Hier sind welche für dich.“ Sie stopfte mir die Ohren voll mit Moos. „Um die Kälte abzuhalten, verstehst du? Du kannst sie behalten.“

„Äh, danke“, sagte ich, obwohl sie ein bisschen kratzig waren.

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Ich führte Steggy in die Höhle und zu Emmas Zimmer. Emma zeigte mir Wirbelwinds neuesten Trick.

„Er kann auf den Hinterbeinen stehen und eine Termite auf der Nase balancieren!“

Sie warf ihm eine zu. Wirbelwind sprang auf die Hinterbeine und fing sie mit der Nasenspitze. Dann fraß er sie auf.

„Wie süß!“, sagte ich. „Steggy kann noch keine Tricks. Am besten kann sie fressen.“

„Komm, wir bringen ihr ‚Sitz!’ bei“, schlug Emma vor.

„Okay.“ Ich sah Steggy in die Augen. Sie schien zu jedem Spaß bereit zu sein.

„Sitz!“, sagte ich.

Steggy beugte sich vor und pflückte mir vorsichtig mit dem Maul einen meiner neuen Ohrenwärmer aus dem Ohr.

„Sie ist schlauer, wenn sie satt ist“, sagte ich. „Steggy, nicht den anderen –“ Bevor ich den Satz beenden konnte, hatte Steggy auch meinen zweiten Ohrenwärmer gemopst.

„Das ist wohl ihr Trick“, sagte ich.

„Sie ist auf ihre eigene Weise schlau“, stimmte Emma mir zu. „Und sie wächst so schnell!“

„Da sagst du was. Gestern Abend haben Mama und Papa gemeint, sie wollen sie aussetzen! Aber wohin soll sie gehen? Was soll sie machen?“

Wir sahen hinüber zu Steggy, die Wirbelwind gerade zeigte, wie man die Federn aus Emmas Kissen zerkaute.

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Emma drückte mir die Hand. „Keine Angst, Hanna. Wir stehen das zusammen durch, und wir denken uns was aus.“ Ich wusste, dass Emma meinte, was sie sagte. Sie hatte mir geholfen, für Steggy zu sorgen, seit ich sie in einer Regennacht als verwaistes Ei aufgenommen hatte.

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„Uns rennt die Zeit davon“, sagte ich. „Steggy wird jeden Tag größer.“

Wir sahen zu, wie Wirbelwind auf Steggys Kopf kletterte, um da ein Nickerchen zu halten. „Ich wünschte, du könntest zaubern, dass Steggy für immer so klein bleibt.“ Emma seufzte.

Zaubern? Zaubern! Eine Idee durchzuckte mich – wumm! So, wie wenn Papa im Sommer eine Tal-Melone spaltet. „Ich weiß was!“

„Was?“

„Ich glaube, ich weiß, wie wir Steggy in unserer Höhle behalten können!“

„Wie denn?“

„Ich zeig’s dir“, sagte ich. „Morgen nach der Schule!“

„Cool!“, sagte Emma. „Geht klar.“

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SCHRIMPF, SCHRAMPF, SCHRUMPF!

Steggy brauchte einen Zauber, und ich wusste, wo man so etwas bekam.

Es gab nur eine Person im Westlichen Urtal, die zaubern konnte.

Sie war gefährlich, also war mein Plan es auch. Ich erzählte Emma erst am nächsten Nachmittag nach der Schule davon.

Und selbst dann musste ich es ihr ins Ohr flüstern. Die Sache war ultrageheim, niemand anderes durfte davon erfahren.

Als Emma sich meine Idee angehört hatte, wurde sie vor Angst grün im Gesicht. Dann gelb vor Sorge. Und dann sagte sie: „In Ordnung. Aber ich bringe meinen Klonk mit.“

„Ich auch. Siehst du?“ Ich schwang meine Keule.

Als wir die Kleine Torfschule verließen, rannte Hauke hinter uns her. „Die Urtal-Pfadfinder fallen aus“, sagte er. „Häuptling Adler hat eine Lebensmittelvergiftung. Schlechtes Bisonfleisch.“

Grrrrrr. Mir war klar, was das bedeutete. Wenn Haukes Nachmittagsgruppe ausfiel, musste ich auf ihn aufpassen.

„Sieht so aus, als müssten wir meinen Baby-Bruder mitschleppen“, sagte ich zu Emma. „Sorry.“

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