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Bücherliebe – Was Bücherregale über uns verraten

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Ob wir unsere Bücher nun alphabetisch nach Autoren, nach Genres oder (Himmel bewahre!) nach Farben sortieren – Bücherregale sind die heimlichen Stars unter den Wohnzimmermöbeln. Doch neben vielgeliebten Bücherschätzen bergen sie so manches Geheimnis: Haben wir unsere Sammlung mit der unseres Partners vereint? Behalten wir alle Bücher, die wir gelesen haben, oder nur die am meisten geschätzten?

Annie Austen geht den wirklich wichtigen Fragen des Lebens nach: Wie bringe ich Ordnung in mein Bücherregal? Warum sind Shelfies noch immer besser als Selfies? Muss man Bücher unbedingt zu Ende lesen? Und ganz wichtig: Wie überwinde ich die Angst, ein Buch zu verleihen? Außerdem gibt sie uns stolzen Regalbesitzern viel Insiderwissen und Inspirationen an die Hand: von Bücherregalen, die Geschichte schrieben, den Lieblingstiteln aus den Regalen von Barack Obama und Marilyn Monroe bis hin zu Welthits, die ihre Inspiration in Büchern fanden, fiktiven Bibliotheken und vieles mehr.

»Bücherliebe« ist ein spaßiges und lehrreiches Kompendium für neugierige Sammler und zugleich ein Befreiungsschlag für verschüchterte Bücherfreunde. Denn das kleine Geschenkbuch huldigt die erstaunlichen Weisheiten und vielseitigen Möglichkeiten, die ein Leben mit Büchern bereithält – und beweist einmal mehr, dass wir Leserinnen und Büchernarren unser Leselicht nicht unter den Scheffel stellen müssen.

»[…] für Buchliebhaber/innen und alle, die es werden wollen.« Buchkultur, Januar 2021

»Verblüffend vielseitig und überraschend sorgfältig recherchiert. Skurril, witzig, überraschend.« EKZ-Bibliotheksservice, KW 12/2021


  • Erscheinungstag: 16.02.2021
  • Seitenanzahl: 192
  • ISBN/Artikelnummer: 9783749950393
  • E-Book Format: ePub
  • E-Book sofort lieferbar

Leseprobe

Einleitung

Im Herbst 2017 stellte das britische Lifestyle-Magazin Ideal Home ein real existierendes Wohnhaus vor, bewohnt von real existierenden Menschen mit echten Gefühlen. Eines der Fotos zeigte etliche Bücherregale, in denen alle Bände mit dem Buchrücken nach hinten einsortiert waren. So bot sich jedem, der diesen Raum betrat, eine gesichtslose Aneinanderreihung vergilbter Seitenschnitte. Was war denn das für ein Irrsinn? Auf den übrigen Fotos hingen weder die Gemälde mit dem Gesicht zur Wand, noch war die Anordnung der anderen Möbel irgendwie verkehrt. Handelte es sich hier also schlicht um einen eklatanten Fehler in der Set-Ausstattung, ähnlich wie in Game of Thrones, wo plötzlich auf einer mittelalterlichen Tafel ein vergessener Pappbecher zu sehen ist?

Wohl kaum. Die Bücher waren ganz bewusst mit der offenen Seite nach vorn einsortiert worden; derart anonymisiert, sahen sie ziemlich seltsam aus.

Dort, wo eigentlich die Bücher sein sollten, tat sich nun eine große Lücke auf, eine Fehlstelle, die nur dazu dienen sollte, die Aufmerksamkeit des Betrachters auf eine sonderbare Leere im Raum zu lenken. Es war, als sei den Büchern ein gespenstisches, beinahe schamhaftes Schweigen auferlegt worden. Kein Haus, das in Ideal Home bis dato präsentiert worden war, hatte abwegiger ausgesehen als diese verkehrt herum einsortierten Bücher. Es war ein Affront, eine Provokation, ein Skandal. Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelte es sich sogar um einen Verstoß gegen die Genfer Menschenrechtskonventionen. Anklage: sensorische Deprivation.

Buchliebhaber empfanden diesen reizarmen Anblick als verstörend und absolut erschreckend. Wie, um Himmels willen, konnte irgendjemand darauf kommen, ein derart widerlicher Akt von freiwilliger kultureller Selbstzensur in den eigenen vier Wänden sei eine gute Idee? Das ist ja wohl schon aus praktischen Gründen eine absolut bescheuerte Nummer! Was, wenn man eines Tages in diesem Zimmer sitzt und denkt »Ach, jetzt würde ich eigentlich ganz gerne ein bisschen Maupassant lesen. Oder vielleicht E. L. James«? Wie, in drei Teufels Namen, soll man die denn finden? Hat man nicht Glück und greift aus purem Zufall nach dem richtigen Band, wird man letzten Endes mit Sicherheit inmitten eines Haufens wild durcheinandergeworfener Bücher heulend zusammenbrechen.

Doch von derart praktischen Erwägungen mal ganz abgesehen: Welcher Mensch, der bei klarem Verstand ist, würde seine Bücher auf solche Art verstecken wollen? Noch dazu, wenn dabei die ödeste, deprimierendste aller Farben herauskommt, nämlich vergilbtes Weiß? Das ist ja so, als würde ein Fußballfan die gesamten neunzig Minuten über mit dem Rücken zum Spielfeld sitzen oder ein Musikfan dem Konzert seiner Lieblingsband mit geschlossenen Augen und zugehaltenen Ohren folgen. Würden Sie die Cover von Ihren CDs und DVDs entfernen und die Scheiben mit der silbernen Unterseite nach vorne aufbewahren? Nein. Nein, würden Sie nicht. Und wenn doch, dann würden Ihre Freunde darüber nachdenken, Sie einweisen zu lassen.

Die Idee, Bücher mit der offenen Seite nach vorn ins Regal zu stellen, scheint einem grausigen Albtraum entsprungen, einem von der Sorte, die jeden echten Bücherfan mitten in der Nacht laut schreiend und völlig verstört aus dem Bett fahren ließe. Beinahe wäre es einem lieber, die Leute gäben ihre Bücher weg, als deren Identität auf solche Art und Weise zu verschleiern. Liebhaberinnen und Liebhaber der Literatur sind ein stolzes Völkchen; dieser Warnschuss vonseiten der Banausen ist ernst zu nehmen. Ehe wirs uns versehen, machen sie mit ihren Panzern nicht nur unseren Rasen platt, sondern überrollen auch unsere Bibliotheken.

Wenn es eines gibt, was sich unsere Bücher erhalten – selbst dann noch, wenn sie voller Eselsohren sind und ihre Seiten aufgequollen von einem kleinen Badewannenunfall, selbst dann noch, wenn wir sie jahrelang nicht ein einziges Mal zur Hand nehmen oder lesen –, dann ist es ihre Würde. Entblößt man sie aber auf solche Weise, dann ist die ganze Würde dahin, und das nur durch einen so simplen Akt wie eine Drehung um 180 Grad. Es ist einfach grausam, Bücher mit ihrer verletzlichsten Seite nach vorne aufzustellen, damit ihnen jeder in die Unterhose gucken kann. Welch böser Affront gegenüber einem Produkt, dessen Herstellung Monate, wenn nicht Jahre gekostet hat, um es so perfekt zu machen wie nur irgend möglich.

Diese Respektlosigkeit ist im Grunde eine Form von Mobbing. Die mobben unsere Bücher, liebe Freundinnen und Freunde! Wir müssen uns diesen Fieslingen entgegenstellen! Lasst uns mutig zu unseren Büchern stehen! Lasst uns stolz darauf sein, dass wir lesen! Demonstrieren wir Solidarität mit unseren Billy-Regalen! Es ist an der Zeit, das Bücherregal zu feiern und den Bücherschrank zu ehren. Lasst uns im Namen unserer Bücherliebe die Flagge hissen! Schämen wir uns nicht für unsere private Bibliothek. Die Zeit ist reif – im Grunde ist es lange überfällig –, dass wir unserem literarischen Vermächtnis und den Konstruktionen, in denen wir es präsentieren, wieder ein wenig mehr Achtung verschaffen. Ein Hoch auf die Bretter, die unsere Bücherwelt bedeuten!

Ach, wie gut ist es doch, unter lesenden Menschen zu sein.

Rainer Maria Rilke

Was Ihre Bücher über Sie verraten

Als der britische Schriftsteller, Dramatiker und Regisseur Alan Bennett darüber nachdachte, welche Rolle Bücher und Bücherschränke bei den Bühnenbildern für seine Theaterstücke und der Ausstattung der Drehorte für seine Filme spielen, fasste er deren Bedeutung prägnant zusammen. (Setdesigner präsentieren ihm häufig entweder vorgefertigte Möbel, die mit alten, goldgeprägten Bänden vollgestopft sind, wie man sie heute nur noch in Gentlemen’s Clubs und Herrenhäusern findet, oder wild zusammengewürfelte Wegwerfschmöker von der Resterampe). Bücherschränke würden genauso viel über ihre Besitzer preisgeben wie deren Kleidung, sagte er, und eine Persönlichkeit forme sich um eine Bibliothek herum »wie ein maßgefertigter Schuh um einen Fuß«.

Besuchen wir jemanden zum ersten Mal in seinem Haus oder seiner Wohnung, dann werden wir meistens unweigerlich von den Bücherregalen angezogen. Für Leute wie uns zählt der erste literarische Eindruck genauso viel wie der erste persönliche Eindruck, wenn nicht sogar mehr. Den Blick über jemandes Bücherregal wandern zu lassen ist die letzte allgemein akzeptierte Form des Eindringens in die Privatsphäre. Es lässt sich gefahrlos verorten zwischen der Frage nach der Gesundheit und dem Stöbern in privaten SMS, während er oder sie mal dringend aufs Klo muss.

Bücherregale eröffnen eine Art Abkürzung zur Persönlichkeit eines Menschen, ganz so, als würde sich in ihnen das Walten seiner Psyche abbilden. Wie erleichtert sind wir doch, wenn wir Titel entdecken, die wir auch selbst besitzen, vor allem dann, wenn sie zu unseren Lieblingsbüchern zählen. Wie spannend finden wir es, auf Autoren zu stoßen, von denen wir noch nie etwas gehört haben, oder auf die gesammelten Werke einer bestimmten Autorin, die schon lange auf unserer heimlichen Wunschliste steht. Und wie enttäuscht sind wir, wenn wir jede Menge Bücher aus einem Genre vorfinden, mit dem wir rein gar nichts anfangen können oder das wir sogar aktiv ablehnen. Was wir dann empfinden, ähnelt dem Gefühl, das uns überkommt, wenn jemand, den wir mögen, im Restaurant die Bedienung unhöflich behandelt. »Oh nein«, würden wir dann am liebsten lauthals jammern. »Und ich dachte, wir könnten Freunde werden!«

Am größten ist aber die Bestürzung, die uns übermannt, wenn überhaupt keine Bücher da sind. Selbstverständlich gehören wir nicht zu den Menschen, die vorschnelle Urteile fällen1, doch eine totale Abwesenheit von Büchern sollte die Alarmglocken schrillen lassen. Für diesen Fall sollten wir vielleicht ein vorher vereinbartes Passwort parat haben, das wir in ein geheimes Mikro im Jackenärmel oder unterm Revers flüstern, damit jemand kommt, um uns zu retten. Nun ist an einem Zuhause, in dem sich kein einziges Buch befindet, erst einmal nichts Falsches 2, aber dennoch wirft dieser Umstand einige Fragen im Hinblick auf die Person auf, mit der wir es zu tun haben. Ein Haus oder eine Wohnung komplett von Büchern freizuhalten ist mit ziemlicher Sicherheit eine fast unlösbare Aufgabe. Man müsste schon einen riesigen Aufwand betreiben, um das zu erreichen. Voraussetzung wäre außerdem ein grundsätzlicher Groll gegenüber Büchern – schließlich scheinen sie ja wie von selbst durch die Wände zu uns hereinzudiffundieren. Haben wir nicht alle schon einmal Bücher in unseren Regalen entdeckt, an deren Erwerb wir uns nicht im mindesten erinnern können? Irgendwann sind sie einfach da, tauchen mir nichts, dir nichts auf. Und dann vermehren sie sich. Man müsste sich schon ein bisschen anstrengen, ein Haus oder eine Wohnung bücherfrei zu halten, vielleicht ein weißes Pulver unter den Fenstersimsen verstreuen oder unter der Spüle ein Büchervernichtungsmittel bunkern.

Private Büchersammlungen sind etwas sehr Intimes. Erlangt man Zugang zu ihnen, und sei es nur ganz flüchtig, weil man von jemandem nach Hause eingeladen wird, bekommt man einen Einblick in das Seelenleben dieser Person, in die Geschichte ihrer Innenschau, in die Zeit, in der sie ganz allein mit sich war und sich unterhalten, bilden, trösten, provozieren und belehren ließ. Jemand, der gerade liest, ist rein und unverfälscht, ganz bei sich selbst. Bücherregale zeigen uns, mit wem wir es zu tun haben. Sie sind eine Methode der Selbstpräsentation, die zwei Aspekte in sich vereint: Einerseits sind sie sehr privat, andererseits zum Zeigen bestimmt. Das genaue Betrachten eines Bücherregals setzt gegenseitiges Vertrauen voraus, und dieses wiederum ist grundlegend für jede funktionierende Beziehung – von oberflächlicher Bekanntschaft über Freundschaft bis hin zu lebenslanger Liebe.

Dies alles zeigt, warum man Menschen, die keine Bücher zu Hause haben, nicht über den Weg trauen sollte. Hierzu der weise Ratschlag des US-amerikanischen Schauspielers und Filmregisseurs John Waters: »If you go home with somebody and they don’t have books, don’t fuck them.« Wenn dich jemand mit zu sich nach Hause nimmt, und da sind keine Bücher, dann geh nicht mit ihm ins Bett. Frage dich stattdessen, was er oder sie zu verbergen hat, und mach dich vom Acker, und zwar schleunigst.

Und wie steht es mit uns selbst? Was sagen unsere Bücherregale über uns aus? Können wir aus unseren Schätzen und der Art und Weise, wie wir sie aufbewahren und präsentieren, ein irgendwie greifbares, ja, sogar hilfreiches Selbstbewusstsein ziehen? Auf den ersten Blick enthalten unsere Regale und Bücherschränke nach rationalen Gesichtspunkten ausgewählte Titel. Wir haben sie mit kritischem Blick gelesen – ab und an auch leidenschaftslos, manchmal total vertieft – und dann wieder zu den anderen gestellt. Oberflächlich betrachtet herrscht hier Gleichberechtigung, Demokratie in Auswahl und Umständen. Gräbt man jedoch ein bisschen tiefer, dann steckt dahinter sehr viel mehr.

Stellen Sie sich doch mal vor Ihr Bücherregal. Neigen Sie den Kopf, und fahren Sie mit dem Zeigefinger die Reihen entlang. Was sehen Sie? Nur Ihre Bücher? Oder ist da noch mehr? Schauen Sie ein bisschen genauer hin: Da sind die Lieblingsbücher, die Sie so oft gelesen haben, dass Titel und Autor auf dem Buchrücken wegen der ganzen Schrammen und Knitter kaum noch erkennbar sind. Da sind die Bücher, die Sie vor Jahren gekauft haben und seitdem endlich einmal lesen wollen. Oder die, die Sie von Verwandten über die Jahre zu Weihnachten geschenkt bekommen haben und die Sie nie lesen werden, die Sie aber nicht wegwerfen können, weil diese Großtante oder jener Schwager bemerken wird, dass ihr Geschenk verschwunden ist. Es gibt solche, die Sie als Kind gelesen haben, und zwar so oft, dass Sie sie beinahe immer noch aus dem Kopf herbeten können, ohne die Seiten aufzuschlagen. Und vergessen wir nicht die Bücher, die Sie noch nicht gelesen haben, die Sie einfach gekauft haben, weil Sie der einzige Kunde waren und es Ihnen zu peinlich war, den Laden ohne Einkauf zu verlassen, nachdem Sie eine halbe Stunde lang im Angebot gestöbert hatten. Da sind die Bücher, die Sie anlässlich einer Premierenlesung oder speziellen Festivität eines Ihrer Lieblingsautoren erworben und mit denen Sie Ewigkeiten nervös in der Schlange vor dem Signiertisch gestanden haben, wo dieser Mensch geduldig Widmungen schrieb, und als die Reihe an Ihnen war, versuchten Sie, etwas Geistreiches zu sagen, doch dann übermannte Sie die Panik, und Sie platzten heraus: »Einfach für Karen, bitte.« (Sie kennen gar niemanden, der Karen heißt.) Denken Sie auch an die Bücher, die Sie gekauft haben, weil es die Lieblingsbücher von jemandem waren, den Sie einst liebten. Und an diese, die Sie gekauft haben, weil alle anderen sie kauften und von ihnen schwärmten (was Sie, um ehrlich zu sein, nicht so ganz nachvollziehen konnten). Es gibt Bücher, die Sie gekauft haben, weil sie im Regal einfach cool aussehen würden. Oder Bücher, die Sie am Flughafen gekauft und die am Ende einen ansonsten katastrophalen Urlaub gerettet haben. Vielleicht besitzen Sie auch Bücher, die Ihren Großeltern gehört haben und immer noch deren Namen auf dem Vorsatzblatt tragen, dazu ein Datum lange vor dem Ihrer eigenen Geburt. Da sind die Bücher, die Sie vor Ewigkeiten von wer weiß wem ausgeliehen haben und die Ihnen immer noch ein schlechtes Gewissen machen, weil Sie sie nicht zurückgegeben haben. Und die, die Sie in einem Zugabteil gefunden haben. Es gibt Bücher, die Sie in der Schule lesen mussten und gehasst haben, die Sie aber mochten, als Sie sie als Erwachsener noch einmal lasen. Unter Umständen können Sie sich an den Kauf bestimmter Bücher überhaupt nicht erinnern. Oder nehmen Sie auf der anderen Seite die Bücher, die jemand geschrieben hat, den Sie kennen und auf den Sie unglaublich stolz sind. Natürlich gibt es auch Bücher, die Sie angefangen, aber nicht zu Ende gelesen haben. Oder die Sie für diesen Buchklub kaufen mussten, in dem Sie eine Weile Mitglied waren. Da sind die Bücher, die Sie für Ihre Kinder aufgehoben haben, auch wenn Sie (noch) keine haben. Und die, die Sie in diesem fantastischen Antiquariat gekauft haben, auf das Sie zufällig in diesem Dorf gestoßen sind – wo war das gleich noch mal? Nicht zu missachten die, auf die Sie sich so sehr gefreut haben, dass Sie sie Wochen vor ihrem Erscheinungsdatum vorbestellten. Oder Bücher, mit deren Hilfe Sie diesen Kontinent bereist haben. Sie werden Bücher haben, die Sie an jene Person erinnern. Oder andere, die Sie an diesen einen Sommer erinnern. Nicht zu vergessen die Bücher, die Ihnen durch jene schreckliche Zeit geholfen haben.

Ihre Bücherregale sind nicht nur der Ort, wo Sie Ihre Bücher aufbewahren. Sie sind die physische Verkörperung Ihres inneren Selbst. Ihre Bibliothek ist zugleich Ihre Autobiografie.

Die Literatur ist mein Utopien. Hier bin ich von keinem Recht ausgeschlossen. Keine Sinnesschranke schließt mich von dem wohltuenden, bereichernden Verkehr mit meinen Lieblingsbüchern ab; sie sprechen frei und ungehindert zu mir.

Helen Keller

(Mein Weg aus dem Dunkel)

Ein Dutzend fiktive Bücher in der Literatur
  • Darts. So wird man zum Meister

    (in London Fields von Martin Amis)

  • Dreiundfünfzig neue Sachen, die man bei Schwerelosigkeit machen kann

    (in Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams)

  • Die große Julie Criscoll gegen die ganze weite Welt

    (in One Day von David Nicholls)

  • Das Geheimnis des abgebrochenen Zündholzes

    (in Die Tote in der Bibliothek von Agatha Christie)

  • Der Garten der Grammatik oder das Füllhorn der Formenlehre, ergiebig sich ergießend für junge Geister, von Pulverulentus Siccus

    (in Prinz Kaspian von Narnia von C. S. Lewis)

  • Alles Gute kommt von oben – Heitere Erinnerungen an die Bombardierung von Dresden, von Oberstleutnant Bullseye Fortescue

    (in Allein mit Shirley von Jonathan Coe)

  • Miss Jane Ann Stampers Leben, Briefe und gute Werke. 44. Auflage

    (in Der Monddiamant von Wilkie Collins)

  • Das grausige Martyrium des Timothy Cavendish

    (in Der Wolkenatlas von David Mitchell)

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